Tor und Rekord

Ex-Hertha-Juwel Bence Dardai jubelt für Wolfsburg – und ruft in Berlin an!

Der einstige Hoffnungsträger von Hertha BSC schafft beim VfL Historisches und widmet sein Premieren-Tor seiner Familie.

Author - Sebastian Schmitt
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Ex-Hertha-Hoffnung Bence Dardai (18) ist nach seinem Treffer in Heidenheim der jüngste Bundesliga-Torschütze des VfL Wolfsburg.
Ex-Hertha-Hoffnung Bence Dardai (18) ist nach seinem Treffer in Heidenheim der jüngste Bundesliga-Torschütze des VfL Wolfsburg.Eibner/imago

Aus dem Gewühl ins Glück! Bence Dardai (18) erzielt für den VfL Wolfsburg beim 3:1-Sieg in Heidenheim sein erstes Bundesliga-Tor. Nach einer harten Anfangszeit in der Autostadt und einigen Unkenrufen jubelt die Ex-Hertha-Hoffnung über einen neuen VfL-Rekord. Während er dafür wohl von Kapitän Maximilian Arnold (30) zur Kasse gebeten wird, ist Bence in Gedanken bei seiner Familie in Berlin.

„Ich bin überglücklich, dass der reingeht“, freut sich Bence über sein Tor zum zwischenzeitlichen 2:0 in Heidenheim, das er kurz vor der Pause und reaktionsschnell im Fallen erzielte. Dardai: „Ich habe ein bisschen darauf spekuliert, dass der Torwart den Ball prallen lässt. Ich habe dann einfach schnell geschaltet und mit ein bisschen Glück und dem Pfosten war er drin.“

Ex-Hertha-Hoffnung Dardai in Wolfsburg plötzlich wichtig

Bence Dardai jubelt dabei nicht nur über seinen Premierentreffer in der Bundesliga. Der ehemalige Herthaner knackt damit auch den mehr als zehn Jahre alten Rekord von VfL-Urgestein Arnold und löst seinen Kapitän mit 18 Jahren, neun Monaten und 16 Tagen als jüngsten VfL-Torschützen aller Zeiten ab. „Unglaublich, ein unvergesslicher Abend“, freut sich Bence, der ahnt, dass er mit seinem Tor nicht ungeschorenen davonkommt. Arnold müsse er „bestimmt einen ausgeben“, erklärt er mit einem Lächeln.

Aus dem Gewühl ins Glück: Bence Dardai (18) erzielt sein erstes Bundesliga-Tor und trifft für den VfL Wolfsburg in Heidenheim.
Aus dem Gewühl ins Glück: Bence Dardai (18) erzielt sein erstes Bundesliga-Tor und trifft für den VfL Wolfsburg in Heidenheim.regios24/imago

Bisher hatte Bence beim VfL Wolfsburg nach seinem überraschenden Abschied von Hertha BSC wenig zu lachen. Auf nur zehn Minuten Spielzeit kam er nach acht Spieltagen. Harte siebenmal kam Bence gar nicht zum Einsatz. Doch zuletzt stand er zweimal in der Startelf von VfL-Coach Ralph Hasenhüttl (57) – jeweils im defensiven Mittelfeld an der Seite von Arnold. Über seine Beförderung ist Bence entsprechend happy: „Wahnsinn. Es macht einfach extrem großen Spaß, auf den Platz zu gehen. Einfach nur geil.“

Bence Dardai widmet sein Tor der Familie

Bei den Blau-Weißen wird Dardais Premiere gemischte Gefühle auslösen. Schließlich galt Bence, dem noch mehr Talent als seinen beiden Brüdern Palko (25) und Marton (22) nachgesagt wird, als großer Hoffnungsträger. Während seine Atzen weiter die Fahne auf der Brust tragen, entschied sich Bence im Sommer für einen ablösefreien Wechsel nach Wolfsburg. Seinen Hertha-Abschied begründete er so: „Es ist mir natürlich sehr schwergefallen, die alte Heimat zu verlassen. Ich habe dort viele Jahre gespielt, aber es war jetzt an der Zeit, mal einen anderen Weg einzuschlagen. Ich bin da anders als meine Brüder und möchte meinen eigenen Weg gehen.“

Doch wegen seiner engen Bindung zu seiner Familie entschied sich Bence damals nicht für einen Wechsel ins Ausland, nachdem auch diverse Top-Klubs bei ihm angeklopft hatten. Wie wichtig ihm die Familie ist, unterstreicht er nach seinem ersten Tor im Oberhaus: Nach dem Spiel griff Dardai zum Telefon und rief seine Eltern an. Bence überglücklich: „Dieses Tor widme ich meiner Familie, meiner Mama, meinem Papa und meinen Brüdern.“ ■