Die Hinrunde ist beendet. Hertha BSC steht auf Platz 6 in der Zweiten Liga. Der Aufstieg ist machbar, aber es wird ein harter Kampf. Der KURIER zieht Bilanz, wer im Klub Gewinner und Verlierer ist.
Die Gewinner
Kennet Eichhorn
Ganz oben mit weitem Abstand steht Wunderkind Kennet Eichhorn. Mit 16 Jahren steht der Teenie souverän seinen Mann als Mittelfeldspieler. Er hat seinen Marktwert innerhalb von vier Monaten von drei auf 20 Millionen Euro erhöht und ist damit in Europa der wertvollste Spieler des Jahrgangs 2009.
Tjark Ernst
Vergangene Saison hatte Torwart Tjark Ernst (22) noch ein paar Unsicherheiten. Die sind weg. Er hielt mit Glanzparaden so manchen Sieg fest. Neun Spiele ohne Gegentor ist der Spitzenwert der Liga. Dazu entwickelt er sich mit seinen 23 Jahren zum echten Führungsspieler.
Michael Cuisance
Der französische Mittelfeldspieler ist persönlich komplett gereift. Er stellt sich in den Dienst der Mannschaft. Zum Saisonanfang spielte er ohne Murren als Sechser, weil die Personalnot groß war. Jetzt glänzt Cuisance (26) wieder im offensiven Mittelfeld.

Ralf Huschen
Der Finanzboss ist der wichtigste Mann im Hintergrund. Mit knallhartem Sparkurs versucht Huschen (47) den Klub zu sanieren. Ein Meilenstein war der Teilrückkauf der 40-Millionen-Anleihe. Nur noch 18,8 Millionen Euro müssen jetzt zurückgezahlt werden. Die Zinslast wird immer geringer.
Dr. Peter Görlich
Am 1. September kam Dr. Peter Görlich (58) als neuer Sport-Geschäftsführer. Seitdem geht es bei Hertha auf dem Rasen aufwärts. Alles nur Zufall? Nein! Görlich hat eine mitreißende Aura, die Leistung von jedem im Klub einfordert. Auf der Mitgliederversammlung im November konnten sich die Herthaner ein genaues Bild machen und applaudierten nach seiner Mutmacher-Rede.
Der Teamgeist
In der Mannschaft stimmt die Chemie. Das ist ein Verdienst von Trainer Stefan Leitl (48). Jung, alt, Stammspieler, Ersatzspieler, das ist gerade egal. Alle ziehen mit. Dieser Geist überträgt sich gerade auf den ganzen Klub. Die Fans stehen trotz Rückschlägen bedingungslos zu ihrem Team. Wann hat es das schon mal gegeben? Nach dem enttäuschenden Heim-1:1 gegen Arminia Bielefeld munterte Ultra-Capo „Kreisel“ die Spieler auf: „Das ist für alle enttäuschend. Aber bitte bekommt jetzt nicht schlechte Stimmung. In der Rückrunde geht es weiter.“
Die Verlierer
Julian Eitschberger
Der rechte Außenverteidiger wollte nach einem Jahr Leihe bei Drittligist Rot-Weiß Essen voll angreifen. Die Chancen standen gut, denn Jonjoe Kenny hatte den Klub Richtung Griechenland verlassen. Am Saisonanfang stand er noch in der Startelf, jetzt spielt auf seiner Position seit Wochen Innenverteidiger Linus Gechter. Eitschberger (21) hinterließ einen Wechselwunsch zum Winter. Zuletzt wurde er nicht mehr nominiert.
Boris Lum
Riesiges Mittelfeldtalent, doch „Bobo“ Lum (18) hat das Pech, dass Eichhorn noch besser ist. Trainer Stefan Leitl legte sich da früh fest. Statt bei den Profis spielte Lum zuletzt nur bei der U23.
Kevin Sessa
Der Mittelfeldspieler mit argentinischen Wurzeln kam 2024 von Bundesligist FC Heidenheim. Seine erste Saison war schon nicht prickelnd. Doch trotz Knieverletzung und Muskelproblemen kam Sessa (25) in der Saison 2024/25 immerhin noch auf 20 Einsätze. Jetzt in der Hinrunde waren es nur noch sieben Spiele, bei keinem davon stand er Startelf.



