Da hat sich wohl jemand aus der Stammelf gespielt. Herthas Grieche Andreas Bouchalakis leistete sich beim 1:1 in Braunschweig den Fehlpass-Blackout des Tages, der zum Gegentor führte. Es war nicht das erste Mal. Bei Trainer Pal Dardai scheint langsam die Geduld am Ende zu sein. Ohne Bouchalakis Namen zu nennen, kritisierte der Coach knallhart das taktische Fehlverhalten des defensiven Mittelfeldspielers.
„Ob es Kopf oder Qualität ist? Unsere zentralen Spieler waren gelähmt in der ersten Halbzeit. Wenn ich Sechser bin, dann heißt es scannen, das heißt Schulterblick. Mein Spieler, wie schon in Kaiserslautern, spielt den Ball und es klingelt. Das ist schon eine Frage der Qualität“, analysierte Dardai den fatalen Bouchalakis Bock.
Kapitän Toni Leistner war ein paar Schritte zurückgegangen. Bouchalakis lief bei Braunschweigs Pressing genau in die Gefahrenzone hinein. Dann dachte er, dass Leistner weiter vorne steht und so gab es den Fehlpass auf Eintracht-Torschütze Fabio Kaufmann.
Dardai: „Es waren einige wie gelähmt, aber nicht die jungen Spieler“

Dardai weiter: „Es waren einige Spieler wie gelähmt und das nicht das erste Mal. Und es sind nicht die jungen Spieler. Klemens, beide Dardais, Ernst, Gechter, Maza, die ziehen bei uns richtig mit. Was die Jungs aus der Akademie helfen, ist riesig. Da sind andere Spieler, die helfen müssen.“ Nächste Watsche für Bouchalakis.
In der zweiten Halbzeit lief es besser. Gab es eine donnernde Wutpredigt des Trainers in der Halbzeitpause? Nein! Dardai: „Einige haben gedacht, dass ich in der Pause schimpfen werde und das die Tafel kaputtgeht. Aber ich bin ganz ruhig geblieben. Ich habe nur über taktische Dinge geredet. Ich habe nur gesagt, ihr seid wieder wie gelähmt.“
Leistner: „Erste Halbzeit war katastrophal und zu wenig“
Die Spieler geigten sich selbst die Meinung. Kapitän Leistner: „In der Kabine haben wir uns offen die Meinung gesagt. Das tat gut. Wie es gehen kann, haben wir nach dem Seitenwechsel gezeigt. Wenn wir hier gewinnen wollen, können wir nicht so auftreten wie in der ersten Halbzeit. Da hatten hatten wir vor dem gegnerischen Tor keine einzige gefährliche Aktion, das war katastrophal und einfach zu wenig.“
Leistner war auch gefrustet, dass wieder ein Sieg verschenkt wurde: „In den vergangenen Wochen haben wir bewiesen, dass wir Spiele gewinnen können. Aber immer, wenn wir näher oben in der Tabelle heranrücken, kommen wir ins Schwanken.“