Boss Bobic sucht richtige Typen: Auf wen ist bei Hertha wirklich Verlass?
Der Manager kündigt nach dem Derby-Debakel beim 1. FC Union Konsequenzen an. Für einige Profis könnte die blau-weiße Zeit bald vorbei sein.

Hertha BSC leckt nach der Derby-Pleite beim 1. FC Union seine Wunden. Klar ist angesichts der wieder mal bedrohlichen Lage in der Tabelle: So kann es nicht weitergehen. Boss Fredi Bobic hat genug gesehen und kündigt Konsequenzen an. Auf wen ist bei Hertha wirklich Verlass?
„Dieses Spiel hat mir unheimlich viele Erkenntnisse gegeben. Auch für die Planungen der nächsten Wochen, Monate, aber auch Jahre“, erklärte Bobic vielsagend nach dem enttäuschenden Auftritt in Köpenick.

Der Nachfolger von Manager Michael Preetz kämpft gegen die blau-weißen Altlasten – und den in den vergangenen Jahren mit den Millionen von Investor Lars Windhorst wild zusammengekauften Kader. Im Sommer räumte Bobic auf, verkaufte Ego-Zocker Matheus Cunha (Atletico) und verlieh den schwer erziehbaren Dodi Lukebakio (Wolfsburg).
Hertha fehlen richtige Typen
Geholfen hat es bisher wenig. Nach dem Derby-Debakel kündigt Bobic weitere Umbauten an, womöglich bereits im Winter-Transferfenster im Januar. Der Hertha-Boss knallhart: „Wer verhält sich wie in welcher Situation? Wie ist die Körpersprache? Wie weit kannst du mit ihnen in Zukunft wirklich kommen? Wer hält dagegen? Diese Erkenntnisse werde ich nicht öffentlich verraten, aber mit meinem Team auf jeden Fall umsetzen.“
Eigentlich wähnte man sich bei Hertha bereits weiter. Der chancenlose Auftritt beim 1. FC Union ist jedoch ein empfindlicher Rückschritt. Keine offensive Power, und vor allem keine Achse. Ganz klar: Hertha hat weiterhin zu wenig Anführer auf dem Platz.
Nur Niklas Stark stellt sich immer
Trainer Pal Dardai sucht nach Führungsspielern, nach richtigen Typen, die auf, aber auch neben dem Platz anderen Halt geben. Dardai: „Es müssen auch mal andere vorangehen und Verantwortung übernehmen. Es kann nicht nur Niklas Stark nach jedem Spiel Rede und Antwort stehen.“

Nur wer soll es richten? Kevin-Prince Boateng sei in der Kabine ein wichtiger Faktor. Sportlich und auf dem Platz kann er bisher nur selten helfen. Gleiches gilt für Davie Selke. Kapitän Dedryck Boyata ist ein echter Anführer, nur leider häufig verletzt und fehlt derzeit wegen einer Rot-Sperre. Torhüter Alex Schwolow wird zwar laut, wenn es nötig ist. Auf den Tisch zu hauen ist aber nicht sein Ding.
Schlägt Bobic auf dem Transfermarkt zu?
Auch Suat Serdar, Marvin Plattenhardt, Marco Richter, der verletzte Vladimir Darida sind alle keine Lautsprecher, die jüngere Spieler wie Deyo Zeefuik, Jurgen Ekkelenkamp oder Myziane Maolida mitnehmen. Gleiches gilt für die fast 50-Millionen-Einkäufe Kris Piatek (23 Mio./AC Mailand) und Lucas Tousart (25 Mio./Lyon).
Damit ist klar: Das blau-weiße Casting wird alles andere als ein Selbstläufer. Schwingen sich in den fünf Spielen bis Weihnachten keine Profis zu Anführern auf, wird Bobic auf dem Transfermarkt handeln.
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