
Vor einem Jahr hing er die Fußballschuhe an den Nagel – jetzt probiert sich Marvin Plattenhardt (33) auf ganz anderem Terrain: als Gründer. In der Vox-Show „Die Höhle der Löwen“ wagte der frühere Kapitän von Hertha BSC mit seiner Frau Sara den Schritt zurück ins Rampenlicht – mit einer Idee, die so grün ist wie der Rasen, auf dem er einst glänzte: vegane Pistazienmilch.
Der ehemalige Linksverteidiger, einst berüchtigt für seine Freistöße und Flanken, will seit geraumer Zeit mit Pinù durchstarten – einer Milchalternative ohne Laktose, Gluten oder Zusätze. „Im Spätsommer 2021 in Italien haben wir Pistazien lieben gelernt“, erzählt Sara in der Sendung. „Da kam die Idee: Warum kein Getränk daraus machen?“ Gesagt, getan – inzwischen hat das Paar nach eigenen Angaben über 240.000 Euro in das Start-up investiert.
Marvin Plattenhardts Gegner ist jetzt die Dubai-Schokolade
Im Pitch geht es um viel. Die Plattenhardts fordern 150.000 Euro für zehn Prozent ihrer Firma. „Das könnte die Welt für uns bedeuten“, sagt Sara mit leuchtenden Augen. „Es kann sich alles verändern.“ Marvin, ruhig wie immer, erklärt: „Nach meiner Karriere wollte ich etwas Eigenes aufbauen. Wir sind überzeugt, dass wir mit Pinù langlebiger sind als jede Dubai-Schokolade.“

Und tatsächlich: Geschmacklich überzeugen sie. Löwin Judith Williams lobt den Drink: „Das schmeckt fantastisch!“ – doch am Ende bleibt’s beim Kompliment. Kein Investor steigt ein, Marvin und Sara bekommen keinen neuen Vertrag. Frank Thelen winkt ab, der Preis sei zu hoch. Ralf Dümmel, selbst bekennender HSV-Fan, nutzt die Gelegenheit für einen Seitenhieb: „Ich war damals live im Stadion, als du im Relegationsrückspiel mit deinem Freistoßtor das Spiel entschieden hast. Aber keine Sorge – ich bin nicht nachtragend!“
Plattenhardt rettete Hertha BSC 2022 vor dem Abstieg
Tatsächlich war dieser Freistoß gegen den HSV im Mai 2022 einer seiner größten Momente. Ein Tor, eine Vorlage – Plattenhardt rettete Hertha damals vor dem Absturz in die Zweite Liga. Ein Jahr später, am 27. Mai 2023, wurde er beim letzten Bundesligaspiel gegen Dortmund in der 72. Minute eingewechselt – sein letztes Pflichtspiel als Profi. Nach dem Abstieg 2023 bekam er keinen neuen Vertrag, hielt sich noch eine Weile fit und beendete dann doch seine Karriere.

„Zwischen Sommer 2023 bis Ende Januar 2024 gab es einige Gespräche mit Clubs in diversen Ländern, doch das Gesamtpaket war da für mich in Bezug auf meine Familie und Firma nicht passend. Das wollte ich einfach nicht machen. Jetzt ist der Punkt gekommen, wo ich sage: fertig“, erklärte er damals. „Ich bin absolut fein damit.“ 278 Bundesligaspiele, sieben Länderspiele, ein WM-Einsatz – Plattenhardt hat seine Spuren hinterlassen.