Hertha BSC lag im Mai 2023 in Trümmern. Bundesliga-Abstieg, Finanzloch, Lizenz in Gefahr. Wie Misswirtschaft funktioniert, wird an einer Zahl ganz deutlich. Der blau-weiße Tabellenletzte rangierte bei einer Ausgabe auf Platz fünf von allen 18 Klubs des Oberhauses. Unfassbare 15 Millionen Euro wurden unter Ex-Manager Fredi Bobic an Spielerberater gezahlt. Das zeigen die jetzt veröffentlichten DFL-Zahlen für die Saison 2022/23.
Nur die Topklubs FC Bayern, RB Leipzig, Bayer Leverkusen und Borussia Dortmund gaben noch mehr für Honorare an Spieleragenten aus. Doch noch erschreckender bei Hertha war das Verhältnis zu den Transferkäufen. Die lagen nämlich nur bei 8,85 Millionen Euro in der Saison.
15 Millionen für Berater, aber nur 8,5 Millionen für Transfereinkäufe

Fünf Millionen für Stürmer Wilfried Kanga, zwei Millionen für den Rückkauf von Jessic Ngankam, 800.000 Euro für Florian Niederlechner, 400.000 für Agustin Rogel und 300.000 Euro für Tjark Ernst bezahlte Ex-Manager Fredi Bobic. Sportdirektor Benjamin Weber gab nach Bobics Aus im Januar 2022 nur 350.000 Euro für Tolga Cigerci aus.
Filip Uremovic, Jonjoe Kenny und Djanga Boetius kamen ablösefrei, bekamen aber einen Obolus, weil sie unterschrieben. Das geht auch auf den Posten Spielerberaterhonorare. Genau dies gilt bei den Ausleihen von Ivan Sunjic und Chidera Ejuke. Im Gegenzug nahm Hertha durch Verkäufe wie zum Beispiel Arne Maier (fünf Millionen Euro) insgesamt 24,25 Millionen Euro ein. Ein Transferüberschuss war da, aber der wurde durch Beraterhonorare eigentlich gleich wieder aufgefressen.