Wie viel Siege das Team von Hertha BSC in den nächsten neun Tagen einsammelt, weiß noch keiner. Doch einen ganz großen Sieg haben der neue Boss Dr. Peter Görlich und der blau-weiße Sparminator Ralf Huschen errungen. Es ist ein 20-Millionen-Coup beim klammen Traditionsverein. Es geht um die Nordic-Bond-Anleihe über 40 Millionen Euro, die der Klub in den nächsten Wochen halbieren will. Maza macht es möglich ...
Der Klub teilte mit, dass er Anleihenanteile von den Anlegern zurückkaufen will. Der knallharte Sparkurs bei Hertha BSC zeigt Wirkung. Bisher war diese Anleihe bei jedem DFL-Lizenzantrag der vergangenen zwei Jahre das größte Problem.
Noch vor dem großen Investorchaos mit Lars Windhorst und 777 Partners holte sich der Klub Geld auf Pump. 2018 wurde die sogenannte Nordic-Bond-Anleihe über 40 Millionen Euro mit einer Laufzeit von fünf Jahren aufgelegt. Das große Problem: Nach dem Bundesliga-Abstieg 2023 war klar, dass Hertha die Millionen nicht im November 2023 zurückzahlen kann.
Hertha will 40-Millionen-Anleihe halbieren
Mit den Anlegern wurde sich im Sommer 2023 auf eine Verlängerung bis November 2025 zu höheren Zinssätzen geeinigt. Die Lizenz für die Zweite Liga war gesichert, aber die Schulden wurden nur nach hinten geschoben.

Vergangenes Jahr bemühten sich die Hertha-Bosse, das Problem mit der Nordic-Bond-Anleihe zu lösen. Im Hintergrund wurde mit Banken und Versicherungen über Kredite zu geringeren Zinssätzen (6,5 statt 10,5 Prozent) verhandelt, um so die Anleihe auszuzahlen. Eigentlich schien im Februar 2025 alles gut zu laufen, doch die Pläne gingen bei der DFL nicht durch.
Daraufhin wurde die Anleihe um weitere drei Jahre bis 2028 verlängert. Der Rückzahlungstermin im November diesen Jahres war damit vom Tisch. Doch der Deal sah auch vor, dass der Verein zu jederzeit vor 2028 die Anleihe zurückzahlen kann. Das passiert jetzt schrittweise. Finanzboss Ralf Huschen, auch Sparminator genannt, sagt zu der überraschenden Finanzwende: „Die Ausübung der Option und das Rückkaufangebot sind Teil unserer vorausschauenden Finanzstrategie, mit der wir die langfristige Stabilität und Flexibilität von Hertha BSC weiter stärken.“
Der neue Geschäftsführer Dr. Peter Görlich, seit September im Amt, kann den ersten Erfolg in seiner Amtszeit verbuchen und ist froh: „Mit diesen Maßnahmen setzen wir den verantwortungsvollen Kurs der finanziellen Konsolidierung fort, um die Finanzierungsstruktur des Klubs gezielt weiterzuentwickeln.“
12 Millionen für Maza, 20 Millionen für Eichhorn?
Wie hat Hertha das jetzt nach den Jahren des finanziellen Größenwahnsinns geschafft? Knallharter Sparkurs und Transfererlöse durch Profi-Spieler. Um es ganz simpel auszudrücken.

Der Klub nahm in diesem Sommer rund 15 Millionen Euro durch Spielverkäufe ein. 12 Millionen Euro alleine durch den Verkauf von Superjuwel Ibo Maza (19) an Bayer Leverkusen. Durch diese dicke Finanzspritze kann Hertha plötzlich schneller Schulden zurückzahlen. Maza machte es möglich!
Was heißt das für die Zukunft? Spätestens im Sommer 2026 stellt sich für Herthas Bosse beim nächsten Supertalent Kennet Eichhorn (16) wieder die Frage: Verkaufen oder behalten? Die Bundesliga-Klubs, inklusive FC Bayern, jagen Deutschlands U17-Nationalkapitän.



