Das ist mal eine ganz klare Ansage bei Hertha BSC. Trainer Stefan Leitl hat im Mittelfeld nach der monatelangen Verletztenseuche endlich wieder alle an Bord. Das Gerangel um die Stammplätz geht los. Nur einer hat für das Heimspiel am Sonnabend (20.30 Uhr) eine Startelfgarantie. Es ist Herthas Wunderkind Kennet Eichhorn (16).
Das Superjuwel wird weiter als Sechser vor der Abwehr spielen, obwohl die Konkurrenten von hinten drücken. Leitl stellt klar: „Wir sind froh, dass alle wieder zur Verfügung stehen. Wir werden morgen nach dem Abschlusstraining entscheiden. Ich formuliere es mal so, wer mit Kennet Eichhorn im Mittelfeld zusammenspielt.“ Mit ein spitzbübischen Lächeln hat der Coach die Chefrolle verteilt - an seinen jüngsten Spieler.
Leitl adelt mit diesem Satz den Teenie, der seit Wochen überragende Leistungen für die Blau-Weißen bringt. Der robuste 1,86-Meter-Jungprofi hat längst bewiesen, dass er körperlich voll mithalten kann. Es ist das fünfte Spiel, bei dem Eichhorn in der Startelf steht. Gewöhnliche Leistungshänger, die in dem Alter eigentlich normal sind, hat der Junge aus Bernau nicht.
Leitl setzt voll auf Hertha-Superjuwel Eichhorn

Doch die Konkurrenz wird größer: Die beiden lange verletzten Routiniers Diego Demme (33) und Paul Seguin (30) gaben beim 2:3 in Bochum ihr Comeback. Michael Cuisance (26) ist nach seiner Oberschenkelblessur auch wieder fit. Dazu lauern noch Jon Thorsteinsson (26), Maurice Krattenmacher (20) und Kevin Sessa (25) auf ihre Chance.
Sieben Mittelfeldspieler, aber nur der jüngste der Truppe ist gesetzt. Das ist ein ganz klares Signal des Trainers. Er vertraut Deutschlands Ausnahmetalent (Marktwert jetzt schon bei 6 Millionen Euro) komplett und es ist auch Zeichen an ihm, dass er bei Hertha BSC dauerhaft spielt. Bei einem möglichen Wechsel zu einem Bundesliga-Topklub wäre das anders.
Sechs Mittelfeldspieler und nur noch zwei Plätze frei

Der Coach schaut erst mal nur auf das Düsseldorf-Spiel, doch die nächste Woche wird hart. Dienstag im Pokal gegen SV Elversberg, dann vier Tage später das Ostderby gegen Dynamo Dresden. Leitl muss die Kräfte der einzelnen Spieler genau aufteilen. In die Karten will er sich noch nicht schauen lassen. „Erst mal nur Fokus auf Düsseldorf, wir wollen die Heimspielwoche erfolgreich starten. Wichtig ist, dass wir eine gute Mannschaft gegen Düsseldorf aufs Feld bekommen. Ich schau noch nicht auf Elversberg oder Dresden“, sagt Leitl.



