Das Banner der BFC-Fans wird wohl nur ein frommer Wunsch bleiben, wenn es nach den Plänen des Berliner Senats geht.
Das Banner der BFC-Fans wird wohl nur ein frommer Wunsch bleiben, wenn es nach den Plänen des Berliner Senats geht. Patrick Skrzipek

Es ist ein Kampf gegen Windmühlen. Nur dass der BFC Dynamo nicht freiwillig der Ritter von der traurigen Gestalt ist. Es ist eher die Berliner Politik, die die Weinrot-Weißen zum vergeblich kämpfenden Don Quijote macht.

Auch der Sportausschuss des Abgeordnetenhauses springt dem Regionalligisten nicht zur Seite bei seinem Kampf um den Heimaterhalt. Er ist eher so etwas wie ein weiterer Sargnagel. Bei der Neugestaltung des Sportforums spielt das Fußballstadion der Hohenschönhauser nach den Plänen des Senats keine Rolle mehr. Es soll in einem Masterplan fürs Areal einem zentralen Platz weichen: dem Forum-Park. 

Komisch nur, dass diesen Sommer dann kräftig investiert wurde und sogar eine neue Drainage im großen Stadion eingebaut worden ist. Klingt wie ein Fall für das Schwarzbuch der Steuerzahler.

BFC: Masterplan wollte zunächst ein Stadion für 1000 Zuschauer

Das traditionsreiche Sportgelände verliert mit dem Stadion sein Herzstück. Seit 1954 kickten die Dynamos dort. Jetzt soll am Rande des Geländes ein Ausweichstadion entstehen. Als Zuckerli wurde zugesichert, dass die neue Spielstätte nicht wie im Masterplan zunächst vorgesehen nur bis zu 1000 Zuschauer fassen kann, sondern sich die Kapazität zwischen 3000 bis 4000 Besuchern bewegen soll. Ein echter Trost ist das nicht. Der Schnitt beträgt jetzt schon über 1800 Besucher pro Spiel. Und Dynamo fuhr zuletzt keine attraktiven, die Massen anlockenden Ergebnisse ein. 

Ein drittligataugliches Stadion in der Hauptstadt, das machte Sportstaatssekretärin Nicola Böcker-Giannini  (SPD) in der Sitzung klar, dürfe nicht nur die Heimat eines Vereins sein. Der Senat favorisiert weiter das Mommsenstadion. Und natürlich den Jahnsportpark. Einmal mehr ausgeblendet wurde dabei, dass die Zukunft der Fußball-Arena in Prenzlauer Berg auch auf tönernen Füßen steht und mit einer Fertigstellung vor 2027 eher nicht zu rechnen ist. 

Die Argumente, die BFC-Präsident Norbert Uhlig im Abgeordnetenhaus vortrug, verhallten ungehört. Auch dass das Vereinsleben im Sportforum dann zugrunde gehen würde, interessierte nicht. Ein Vereinsheim – so wie jetzt – ist bei der künftigen Randlage nicht vorgesehen. Den Ausschuss beschäftige eher die Frage, ob man den DFB nicht dazu bewegen könne, im Sinne der Energiekrise auf Rasenheizungen insgesamt zu verzichten.

Auf maximal 4,8 Millionen Euro taxiert Dynamo den Ausbau des Stadions und die Ertüchtigung zu einer Drittliga-Spielstätte. Davon wollten die Weinrot-Weißen sogar 850.000 Euro selber übernehmen. Stößt in der Politik auf taube Ohren. Übrigens: Für den Neubau im Jahn-Sportpark sind derzeit 97 Millionen Euro eingeplant ...

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