Mit etwas Anlauf

BFC-Dynamo-Kapitän Chris Reher: Jetzt ist 2024 endlich auch sein Jahr

Rotsperre, Siegchancen vergeben, unglückliche Aktionen – nach ganz viel Pech erlöst sich der Regionalliga-Rekordspieler mit seinem Tor in Babelsberg selbst.

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Alles muss raus! Da ist die Befreiung förmlich greifbar: Chris Reher lässt nach dem 1:1 in Babelsberg seinem Jubel freien Lauf.
Alles muss raus! Da ist die Befreiung förmlich greifbar: Chris Reher lässt nach dem 1:1 in Babelsberg seinem Jubel freien Lauf.Patrick Skrzipek

Das 1:1 in Babelsberg war für den BFC Dynamo zu wenig, um Spitzenreiter Greifswald noch näher auf die Pelle zu rücken. Trotzdem hatte das Spiel auch so etwas wie einen Gewinner. Chris Reher (29) rettete mit seinem Ausgleich in der Nachspielzeit den Weinrot-Weißen nicht nur einen Punkt, der im Aufstiegsrennen noch Gold wert sein kann, der Kapitän schubste damit auch sein persönliches Fußballjahr endgültig auf das Gleis, auf dem es sein soll.

Rückblende: Beim 1:0 in Zwickau Mitte Dezember sah Reher in der heißen Schlussphase die allererste Rote Karte seiner Regionalliga-Laufbahn, wurde für zwei Partien gesperrt. So kam es, dass der Kapitän nach einigen Spielabsagen erst am 11. Februar zurück war. Und dann gab es beim Comeback nur ein enttäuschendes 2:2 gegen Eilenburg, Reher vergab kurz vor Schluss die Riesenchance auf den Sieg. Als rechter Verteidiger ist er halt kein Torjäger. Trotzdem räumte er ein: „Den muss ich zu 100 Prozent machen.“

Gegentore in Jena hauen Reher nicht um

Es folgte das 3:2 in Jena. Beim ersten Gegentor berechnete Chris Reher die Flanke falsch, bevor Elias Löder zum 1:1 einköpfte (6.). Dann warf er sich in einen Schuss, der Ball sprang von seinem Hintern an den Ellbogen, für den Schiri war das ein Handelfer – 2:2 (39.). Hat man schon kein Glück, dann kommt auch noch Pech dazu.

Gibt’s doch nicht: Chris Reher rauft sich nach seiner vergebenen Chance zum Sieg gegen Eilenburg die Haare.
Gibt’s doch nicht: Chris Reher rauft sich nach seiner vergebenen Chance zum Sieg gegen Eilenburg die Haare.Patrick Skrzipek

Und im Gipfeltreffen gegen Greifswald (0:0) hatte Reher in der ersten Hälfte die wohl größte Möglichkeit für einen Dreier auf dem Fuß, schoss drüber. Puh! Aber: Um Chancen zu vergeben, muss man sie sich ja erst mal ermöglichen.

Keiner spielte im Nordosten öfter als Reher

Reher – seit dem 2:0 am vergangenen Dienstag beim BAK mit inzwischen 283 Einsätzen Rekordspieler der Regionalliga Nordost (zwei Jahre bei Budissa Bautzen, zwei bei Viktoria, seit der Saison 2018/19 beim BFC) – ließ sich nie entmutigen, schaltete sich immer wieder in die Angriffe mit ein und wurde in Babelsberg endlich, endlich mit dem ersten Saisontor belohnt, als er nach einem Abpraller den Ball aus acht Metern über die Linie drückte.

Wie immer blieb Chris Reher bescheiden: „Natürlich hatten wir uns mehr vorgenommen, aber in Babelsberg ist es nie einfach. Mund abputzen, weiter geht’s.“ Und zwar am Samstag gegen Lok Leipzig (16 Uhr, Sportforum).