Langer Pass, der Puck landet exakt am Schlägerblatt von Zach Boychuk (34). Der Eisbären-Stürmer zieht los, taucht ganz allein vorm Mannheimer Tor auf. Der Schuss aber landet an der Kelle von Adler-Goalie Felix Brückmann. Boychuk ärgert sich, klopft den Schläger aufs Eis. Nimm’s leicht, Zach! Auch ein Topstar trifft nicht immer.
Am Ende hatten die Eisbären 3:2 gewonnen und grüßen vor der Länderspielpause unangefochten von der DEL-Tabellenspitze. Mit 21 Treffern nach 44 Spielen steht Boychuk weit vorn in der Torjägerliste.
Ganz anders als im vorigen Jahr. Da packte Zach mit 17 Toren im Rucksack nach der Hauptrunde und verpassten Play-offs seine Sachen und düste ins heimatliche Airdrie, das nur 35 Kilometer von der einstigen Olympiastadt Calgary entfernt liegt.
Mit Marcel Noebels und Leo Pföderl im Topsturm
Im Rückblick auf die verkorkste Saison 2022/23 filterte der Center dennoch für sich etwas Positives aus der Situation raus: „Vielleicht war die längere Pause für mich als älteren Spieler gar nicht so schlecht. Ich konnte dadurch ausgeruht ein intensives Sommertraining starten und fühle mich jetzt in richtig guter Form.“
Boychuks Meinung lässt sich nicht nur durch die eigenen Treffer belegen. Die Reihe mit ihm, Marcel Noebels und Leo Pföderl kann bereits auf insgesamt 44 Tore verweisen. Für ganz viele ist das Trio der Topsturm der gesamten DEL.
Zach kennt sich in der Welt des Eishockeys übrigens umfangreich aus. Nach 127 NHL-Spielen für Carolina, Pittsburgh und Nashville sowie 436 AHL-Auftritten zog es ihn nach Sibirien.
Zach Boychuk kann auch Internet
Erst stürmte er in der KHL für Sibir Nowosibirsk und Sewerstal Tscherepowez, ehe er nach Bratislava und dann weiter in die Schweiz nach Bern zog. Seit vier Jahren steckt er im Eisbären-Pelz, so lange wie bei keinem anderen Team außerhalb Nordamerikas.
Der Grund ist ganz simpel: „Die Eisbären sind eine gute Organisation und Berlin gefällt mir sehr.“ Boychuk gilt mit rund einer Million Followern übrigens auch als Internet-Größe. Mit einigen Sponsoren schloss Zach sogar Werbeverträge ab.
Nicht schlecht! Der Eishockey-Crack ist ein weitsichtiger Mann und denkt schon jetzt an das spätere Leben ohne Schlittschuhe an den Füßen. ■