Am Sonntag in Augsburg

Eisbären Berlin: Play-offs? Ab jetzt geht es nur ums sportliche Überleben

Der Meister der vergangenen Jahre schlittert immer tiefer in die Krise. Gelingt auch bei den Panther kein Dreier, wird es im Tabellenkeller richtig eng.

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Trainer Serge Aubin und seine Eisbären sieht man aktuell mehr grübeln als jubeln.
Trainer Serge Aubin und seine Eisbären sieht man aktuell mehr grübeln als jubeln.Foto: City-Press/Mathias Renner

Viel tiefer geht es nicht! Die Eisbären stehen nach dem 2:4 gegen Schwenningen als Tabellen-14. weiter auf dem (wenn der DEL2-Meister die Lizenz bekommt) ersten Abstiegsplatz. Jetzt geht’s zum 13. nach Augsburg. Wo, wenn nicht da? Wann, wenn nicht am Sonntag (19 Uhr) soll’s was werden? Es ist die vielleicht letzte Chance für den DEL-Rekordmeister, nach zwei Titeln in Folge um mehr zu spielen als das sportliche Überleben.

Kurze Rückblende: Nach Ausfällen, großem Verletzungspech und jeder Menge Terminstress schleppte sich der EHC nach 18 Spielen auf dem Zahnfleisch als Tabellen-13. mit 21 Punkten und einer Tordifferenz von 53:61 in die Deutschland-Cup-Pause. Endlich Zeit, um sich neu zu sortieren.

Leo Pföderl schwärmt, die Realität sieht anders aus

Zwölf Tage, nach denen es dann die wahren Eisbären geben sollte. Trainer Serge Aubin sagt vorm Neustart: „Wir sind bereit. Die Pause war unglaublich wichtig für uns, sowohl mental als auch physisch. Die Jungs konnten einmal abschalten. Man hat zu Wochenbeginn direkt gemerkt, dass alle wieder voller Energie stecken.“

Es folgt ein 2:4 gegen Iserlohn. Aubin: „Wir müssen jetzt weiter vorausblicken.“

Das Spiel dann in Mannheim scheint den Coach zu bestätigen, seine Jungs drehen ein 1:3 noch in ein 4:3 n.P. und Leo Pföderl schwärmt: „Wir haben defensiv gut gespielt, sind geduldig geblieben, haben auf unsere Chancen gewartet und uns die Tore erarbeitet. Das zeigt, welches Potenzial in unserer Mannschaft steckt.“

Der erhoffte neue Eisbären-Schwung bleibt aus

Ja klar, aber abrufen kann sie es nicht. Es hagelt nur noch Dämpfer und Rückschläge. In den folgenden neun Spielen geht es sechsmal (!) über die regulären 60 Minuten hinaus.

Die ernüchternde Bilanz nach der Deutschland-Cup-Pause, nach der ja alles besser werden sollte: Von 33 möglichen Punkten holten die Eisbären gerade mal zehn, auf einen Dreier warten sie nun seit dem 4. November (4:3 gegen Bremerhaven). 29 Tore wurden erzielt, 33 Gegentreffer kassiert.

Unterm Strich bleibt nach 29 Spielen Tabellenrang 14 mit der Tordifferenz von 78:96. Verteidiger Eric Mik, der Freitag sein Comeback nach einer Handverletzung gab, spricht Klartext: „Es kann so nicht weitergehen.“

Selbst dei Pre-Play-offs sind momentan zweitrangig

Sicher: Die Pre-play-offs (Platz 10) sind aktuell nur neun Punkte entfernt, auch der direkte Einzug ins Viertelfinale (Platz 6) ist mit zwölf Zählern nicht außer Sicht. Zumal im Eishockey bekanntlich ja alles möglich ist.

Vielleicht aber auch, dass der Meister der vergangenen beiden Jahre absteigt. Aufwachen, Eisbären! Jeder Gedanke an die Play-offs ist momentan einer zu viel. Jetzt geht es nur um den Klassenerhalt. Und dazu müssen heute drei Punkte in Augsburg her. Punkt! Aus!

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