Neuer Verteidiger

Bei den Eisbären Berlin hat Mitch Reinke mehr Raum für seinen Traum

Für den US-Amerikaner ist der DEL-Rekordmeister die erste Station in Europa. Hier ist das Eis größer als daheim, das macht Probleme, eröffnet aber auch Möglichkeiten

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Mitch Reinke spielt im Angriff gern den finalen Pass und übt den im Training fleißig.
Mitch Reinke spielt im Angriff gern den finalen Pass und übt den im Training fleißig.Moritz Eden/City-Press

Die Vorbereitung ist durch, die Testspiele sind gespielt, am Donnerstag beginnt für die Eisbären mit dem Auftakt in der Champions League in Schweden bei den Växjö Lakers (19 Uhr) der Ernst der Saison. Dass es in der DEL mit der Titelverteidigung und auch auf internationalem Eis klappt, dafür will auch Verteidiger Mitch Reinke (28) sorgen.

Mitch Reinke fühlt sich sofort wohl

Der US-Amerikaner kam im Sommer von AHL-Team Coachella Valley Firebirds, die Eisbären sind seine erste Station in Europa: „Ich hatte auch Angebote aus anderen europäischen Ländern, habe mich aber für die die Eisbären entschieden. Eine starke Mannschaft, mich beeindruckt auch Trainer Serge Aubin. Ich fühle mich hier gut betreut, meine Mitspieler sind in Ordnung. Berlin ist eine tolle Stadt, ich kann kaum erwarten, dass es richtig losgeht.“

Natürlich bekam Reinke im Training längst mit, dass er auf dem im Vergleich zu Nordamerika größeren Spielfeld jetzt ein paar Schritte mehr laufen muss: „Für mich als Verteidiger stellt die größere Eisfläche eine erhöhte Anforderung dar, weil ich eine größere Fläche abdecken muss. Andererseits habe ich festgestellt, dass mir das europäische Eis im Angriff mehr Raum bietet. Das kommt meiner Spielweise entgegen. Ich spiele gern den finalen Pass, da ist mehr Platz schon ein Vorteil.“

Deutscher Pass für Mitch Reinke?

2019 stemmt Mitch Reinke als Ersatzspieler mit den St. Louis Blue den Stanley Cup.
2019 stemmt Mitch Reinke als Ersatzspieler mit den St. Louis Blue den Stanley Cup.Icon SMI/imago

Mitch Reinke (1,82 m, 83 Kilo) kam in Stillwater (Minnesota) zur Welt. Dort schlüpfte er auch zum ersten Mal in die Eishockeystiefel, stellte sich nicht ungeschickt an und landete später im Team der Uni von Oklahoma. Ungedraftet schaffte es der Rechtsschütze zum NHL-Team der St. Louis Blues.

Am häufigsten schwang er (über 300-mal) den Schläger in der AHL, vorwiegend bei den San Antonio Rampage. Vorbei. Reinke voller Elan: „Meine Zukunft sind die Eisbären.“ Vielleicht auch mal ohne Ausländerlizenz. Eisbären-Sportchef Stéphane Richer (58): „Mitch hat deutsche Wurzeln. Wir werden uns um einen deutschen Pass für ihn bemühen.“ Das kann dauern. Wichtig ist jetzt erst mal die Leitung auf dem Eis, Mitch Reinke ist schon heiß.