Der BFC Dynamo steht mit nur fünf Punkten aus fünf Spielen unter Druck, gegen Hertha 03 Zehlendorf muss am Sonntag (13 Uhr, Sportforum) ein Sieg her, sonst ist der Zug für einen Saison-Abschlussplatz ganz oben in der Tabelle fast schon abgefahren. Mut macht, dass Offensiv-Organisator Ivan Knezevic (31) seine Gelb-Rot-Sperre abgesessen hat, es bei Neuzugang Kevin Lankford (25) vielleicht zu einem Kurzzeit-Debüt reicht und auch David Haider (32) wieder dabei ist.
Der Abwehrchef mischte nach seiner Muskelverletzung wieder komplett im Mannschaftstraining mit, ist fit. Jetzt muss ihn Coach Andreas Heraf (56) nur noch aufstellen. Aber auf einen wie Haider kann er gerade in der jetzigen Situation eigentlich nicht verzichten. Er könnte das zuletzt so vermisste Feuer entfachen. Haiders Motto: „Ich würde mal sagen, ich spiele immer um mein Leben und versuche alles, um zu gewinnen.“
Zico machte Haider zum Nationalspieler
Beim mauen 0:1 bei Chemie Leipzig und dem 0:0 in Luckenwalde konnte er nicht auf dem Platz helfen, sondern nur zuschauen. Für Haider vom Gefühl her „eine Vollkatastrophe“. Gegen den frechen und torgefährlich Aufsteiger Hertha 03 (zehn Punkte, 13 Treffer, Platz 3) will er zurück sein. Zumal die Abwehr stehen muss. Haider weiß, was auf Dynamo zukommt: „Beim Umschaltspiel und bei Standards sind die richtig gut.“
Warum es momentan bei den Weinrot-Weißen nicht so läuft, darüber rätselt auch der gebürtige Hallenser, der als junger Bursche zwei Länderspiele für den Irak (Nationaltrainer war damals Brasilien-Legende Zico) absolvierte: „Wir brauchen einen Funken, müssen uns Selbstvertrauen holen, wieder Dominanz ausstrahlen. Das ist alles irgendwie weg, dabei müsste es doch da sein, es sind ja noch viele Spieler aus der Vorsaison da.“
So wie er. Doch das war im Sommer lange in der Schwebe. Haider: „Es gab Interessenten, gute Angebote. Ich habe Gespräche geführt, hier bei uns und mit anderen Vereinen. Aber eigentlich wollte ich auch nicht weg. Ich fühle mich wohl hier.“ Klar doch, wenn man sogar von Torjäger Rufat Dadashov (32) beim Saisonabschluss gegen Monaco (4:2) übers Stadionmikrofon hört, dass man bleiben soll.
David Haider: „Jetzt sind Männer gefragt“

Haider grinst: „Der Dada hat mich bearbeitet wie einen Sandsack. Es ist ja auch schon geil, mit einem seiner besten Freunde zusammenzuspielen.“ Also hat er bei Dynamo verlängert: „Ich habe auf mein Herz gehört.“ Und schiebt mit einem verschmitzten Lächeln hinterher: „Aber ich bin dafür bloß noch nicht belohnt worden.“