Na, haben Sie in der Weihnachtszeit schon viel genascht? So geht es vielen – der Advent ist einfach die Zeit der Genüsse! Ob die tägliche Dosis Schokolade im Adventskalender oder Weihnachtssüßigkeiten aus dem Supermarkt: Die Vielfalt ist heute groß. Und wie war es früher? Erst in der vergangenen Woche haben wir in unserem großen Adventskalender zur DDR an die Süßtafel namens Creck erinnert, die es in der DDR gab. Nicht das einzige süße Produkt, das sich Naschkatzen damals kaufen konnten. Heute zeigen wir Ihnen zehn Schoko-Produkte aus der DDR – wie viele kennen Sie noch?
Schokolade aus der DDR: Kennen Sie diese Tafeln noch?
Viele Produkte enthielten nicht so viel Kakao wie heute: In der DDR mussten Produkte wie Kaffee und Kakao für Devisen – Westgeld – importiert werden. Die Unternehmen mussten sich deshalb auch immer wieder Rezepturen einfallen lassen, um Schokolade auch ohne großen Kakaoanteil und Einsatz von anderen teuren Zutaten nachzumachen. Ein prominentes Beispiel sorgte erst vor Wochen für Wirbel: ZDF-Koch Sebastian Lege baute in seiner „besseresser“-Reihe die berühmten Halloren-Kugeln nach DDR-Rezept nach – und kritisierte, dass im Konfekt der Sorte „Cacao-Sahne“ wenig bis gar keine Sahne und Kakao enthalten sind.
Wer naschen wollte, wurde in den DDR-Geschäften trotzdem fündig, wenn auch nicht im gleichen Überfluss wie heute. In Museen sind die Produkte noch heute für die Nachwelt aufbewahrt: Im DDR Museum Berlin, das eine Dauerausstellung in der Karl-Liebknecht-Straße und ein riesiges Depot in Marzahn betreibt, schlummern noch heute etwa zahlreiche Schokoladenverpackungen aus der DDR. Und auch im Schoko-Museum von Halloren in Halle können die Tafeln besichtigt werden. Wir zeigen Ihnen heute zehn Schokoprodukte aus der DDR. An wie viele erinnern Sie sich noch?
Knusper Knack von Elfe: Schokolade mit Gebäcksplittern
Was heute als moderne Schokolade verkauft wird, gab’s schon in der DDR: Knusprige Schokolade mit Gebäck. Diese hier kam aus dem VEB Elfe Schokoladenfabrik in Berlin-Weißensee (1921 als „Trumpf“ gegründet). Eine Tafel enthielt 100 Gramm, die Nährwertangaben: 11 Prozent Eiweiß, 27 Prozent Fett, 48 Prozent Kohlenhydrate.

Puffreis-Tafel von Argenta: Knusprig und fluffig zugleich
Diese Schokolade liegt noch heute in den Läden – und sie war schon in der DDR ein Hit. Die Puffreis-Tafel ist süß und luftig zugleich. Hergestellt wurde sie im VEB Schokoladenfabrik „Argenta“ Wernigerode, der zum VEB Kombinat Süßwaren Delitzsch gehörte. Heute kommen die Produkte aus der Argenta Schokoladenmanufaktur in Weißenfels.

Vollmilch Erdnuß von Elfe: Es gab sie in verschiedenen Sorten
Auch diese Vollmilchschokolade mit Erdnüssen kam aus der VEB Elfe Schokoladenfabrik. Sie war sogar in verschiedenen Sorten erhältlich, das zeigen Verpackungen aus dem Depot des DDR Museum Berlin. Es gab die Tafel auch als Vollmilchschokolade mit Haselnüssen, mit Mandeln und sogar mit Waffelsplittern.

Cocos in Schokolade: Tropische Nascherei aus der DDR
Heute kennen viele den Kokos-Riegel Bounty, früher brachte „Cocos in Schokolade“ tropische Gefühle in den Süßigkeitenschrank. Die Tafel kam aus dem VEB Thüringer Schokoladenwerke Saalfeld/Saale, war 100 Gramm schwer und kostete 1,65 Mark. Übrigens: Wer die ganze Tafel naschte, hatte 490 Kalorien verputzt. Eine Tafel mit dem Namen „Cocos in Schokolade“ gibt’s heute von Zetti.

Halloren Kugeln: Klassiker der DDR-Schokolade
Diese Konfektkugeln gehören zu den Klassikern unter den Schoko-Produkten der DDR – und sie haben auch heute noch viele Fans. Halloren Kugeln kommen aus der ältesten deutschen Schokoladenfabrik, gegründet im Jahr 1804 in Halle an der Saale. Die Kugeln selbst gibt es seit 1952. 1980 wurde der Betrieb an den VEB Kombinat Süßwaren Delitzsch angeheftet, der VEB „Halloren“ Schokoladenfabrik Halle wurde der Stammbetrieb.

Berggold Erdbeer-Sahne: Die fruchtige Schokolade aus der DDR
Heute gibt es viele Schokoladen, die mit Erdbeer-Sahne-Füllung aufwarten – und auch die DDR hatte eine. Die Schokolade Erdbeer-Sahne der Marke Berggold wurde produziert im VEB Thüringer Schokoladenwerke Werk Berggold in Pößneck. Das Schokoladenwerk in Thüringen gibt es noch heute – hier entstand etwa eine Pralinenmischung zur berühmten Telenovela „Sturm der Liebe“.

Bambina von Zetti: Die einen lieben sie, die anderen hassen sie
Auch die Bambina gehört zu den Klassikern der Schokolade aus der DDR. Die einen lieben die Füllung aus Butterkaramell und Haselnusssplittern, die anderen hassen sie. Doch die Schokolade hat sich gehalten: Zetti gehört seit 1994 als Marke zum Süßwarenhersteller Goldeck Süßwaren GmbH, ist noch heute mit Bambina-Tafeln in verschiedenen Geschmacksrichtungen (u.a. Eierlikör) in vielen Märkten vertreten.

Mokka Bohnen von Rotstern: Sie haben sich bis heute gehalten
Auch diese Verpackung dürften viele noch kennen – und wenn nicht, ist es kein Problem: In vielen Supermärkten finden sich die Mokkabohnen von Rotstern noch heute. Die Schokoladenmarke wurde für den VEB Rotstern Schokoladenwerk in Saalfeld entwickelt, war ab 1954 erhältlich.

Katzenzungen aus der DDR: Heute sehen sie anders aus
Sie liegen noch heute in Form kleiner Riegel in den Süßwaren-Regalen, verpackt in Pralinenschachteln: Katzenzungen. In der DDR gab es sie als Tafel – wie hier. Die Katzenzungen-Schokolade „Jonas“ wurde produziert im VEB Thüringer Schokoladenwerke Saalfeld/Saale, laut Verpackung „Betrieb der sozialistischen Arbeit“. 100 Gramm kosteten 2,40 Mark. Es handelte sich aber nicht um Schokolade, sondern laut Packung um ein „kakaohaltiges Erzeugnis“.

Schlager Süßtafel: Ein Klassiker mit düsterer Legende
Die Schlager Süßtafel ist das beste Beispiel dafür, welche Blüten die Mangelwirtschaft trieb – sie hieß Süßtafel, weil zuerst kein Kakao enthalten war. Die erste Variante ähnelte eher der weißen Schokolade, kostete 50 Pfennig. Etwas später wurde eine Rezeptur entwickelt, die Hartfett, Zucker, Molke und Erdnüsse enthielt. Auch Kakao war darin, aber nur sieben Prozent. Hergestellt wurde sie im VEB Rotstern Schokoladenwerk in Saalfeld, aber nur zwischen 1970 und 1990. Unter der Marke Zetti kam sie Jahre nach der Wende wieder auf den Markt – und liegt noch heute in den Regalen. Übrigens: Lange hielt sich das Gerücht hartnäckig, es sei Stierblut in der Schokolade. Es ist aber inzwischen klar, dass es sich bei der Legende um eine Räuberpistole handelt.





