Sprechen sie Osten?

Krasse Wörter aus der DDR: Lösen Sie dieses superschwere Quiz?

In der DDR gab es Begriffe, die heute aus dem Sprachgebrauch ganz oder teilweise verschwunden sind. Wir haben fünf herausgesucht. Kennen Sie sie noch?

Author - Florian Thalmann
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In der DDR wurden viele Dinge des Alltags mit besonderen Begriffen beschrieben. Ob davon auch Erich Honecker wusste?
In der DDR wurden viele Dinge des Alltags mit besonderen Begriffen beschrieben. Ob davon auch Erich Honecker wusste?Sammy Minkoff/imago, Sächsische Zeitung/imago

Mehr als 35 Jahre ist es her, dass die Mauer fiel – und dass die DDR nach und nach verschwand. Auch viele Dinge, die damals zum Alltag gehörten, sind heute nicht mehr da. Das gilt auch für bestimmte Begriffe, die damals zum Sprachgebraucht gehörten. Aber: Wie gut sprechen SIE DDR? Wir haben das extra schwere Quiz der DDR-Begriffe für Sie – mit fünf Fragen, bei denen Sie Ihr Wissen testen können. Kennen Sie noch diese fünf besonderen Begriffe aus der DDR … und wissen Sie, das sich dahinter verbirgt?

Scheres Quiz der DDR-Begriffe: Kennen Sie noch diese besonderen Wörter?

Es gibt Begriffe aus der DDR, die heute verschwunden sind, und solche, die ab und an noch im Sprachgebrauch vorkommen. Manch einer trägt bei Hausarbeiten auch heute noch eine Kittelschürze aus Dederon, holt sich am Imbissstand vor der Kaufhalle seinen Goldbroiler. Und glaubt, dass angesichts der aktuellen Kaffeekrise eigentlich „Erich’s Krönung“ zurückkommen könnte. Wir haben im DDR-Wörterbuch nachgeschlagen und fünf Begriffe herausgesucht, für die Sie schon ganz weit hinten im Gedächtnis kramen müssen. Wissen Sie noch, was DAS zu bedeuten hat? Die Lösungen finden Sie ganz unten in unserem Artikel – unter den Fragen.

Begriff 1: Was verstand man in der DDR unter „blauen Fliesen“?
A) Fliesen in Fleischereien der DDR
B) Abzeichen der Jungpioniere
C) Geld aus dem Westen
D) Nachtischteller im Palast der Republik

Begriff 2: Was nannte man in der DDR „Bärendreck“?
A) Kaffee-Mischung mit besonders wenig Kaffee
B) Dichtungsmasse für Kfz-Teile
C) verbrannte Semmeln in der DDR-Bäckerei
D) Lakritz-Bonbons aus dem Tierpark

Begriff 3: Was war in der DDR ein sogenannter „Aktendulli“?
A) Mitarbeiter der Staatssicherheit
B) Streifen zum Heften von Papieren
C) Assistent der Sekretärin von Erich Honecker
D) FDJ-Ausweis in Luxusausführung

Begriff 4: Was bezeichnete man als „Fress-Ex“?
A) Abnehmspritze der DDR
B) besonderes Lebensmittelgeschäft
C) Ehemalige Frau des SED-Politikers Manfred Freß
D) geschlossener Konsum

Begriff 5: Was war der sogenannte „Essengeldflitzer“?
A) besonders günstiger Turnschuh
B) Schüler, der gegessen, aber kein Essengeld gezahlt hat
C) Schüler, der das Geld zügig zum Schuldirektor bringen sollte
D) Kasse, in der Essengeld gesammelt wurde

In den Delikatläden der DDR gab es exquisite Fressalien - deshalb bekamen sie damals den umgangssprachlichen Namen Freß-Ex.
In den Delikatläden der DDR gab es exquisite Fressalien - deshalb bekamen sie damals den umgangssprachlichen Namen Freß-Ex.Karo/imago

Kuriose Begriffe aus der DDR: Das steckt hinter unseren fünf Wörtern

Begriff 1: Blaue Fliesen? So nannte man das Westgeld! Ein anderer Begriff für die Scheine war „blaue Kacheln“. Der Grund: Die Bezeichnung spielte auf die blaue Farbe des 100-D-Mark-Scheins an - und auf die in der Barock-Epoche berühmten Keramikfliesen, die blaue Verzierungen hatten.

Begriff 2: Bärendreck? Dabei handelte es sich um eine spezielle Dichtungsmasse, die in der DDR bei Kfz-Teilen und Motoren eingesetzt wurde. Unter dem Namen „Motodix“ wurde diese Masse vertrieben. Bärendreck oder auch Bärenscheiße nannte man sie aufgrund ihres Aussehens und der Beschaffenheit. Es handelte sich um ein Gemisch aus Harzen und organischen Lösungsmitteln.

Begriff 3: Aktendulli? Dahinter verbirgt sich ein Heftstreifen zum Zusammenheften von Dokumenten. Der Begriff wurde zwar nicht in der DDR erfunden, sondern in Frankfurt am Main. Das Gebrauchsmuster wurde 1941 aber auf eine Firma namens „Dulli Bürotechnik“ in Chemnitz umgeschrieben und das Produkt hier erfolgreich vermarktet und vertrieben. Wohl deshalb blieb der Begriff Aktendulli in der ehemaligen DDR noch lange erhalten – und auch heute noch wissen sicher viele, was damit gemeint ist.

Begriff 4: Fress-Ex? Hinter diesem Begriff verbarg sich ein besonderer Lebensmittelladen – und zwar der Delikat-Laden, in dem es besonders exquisite „Fressalien“ gab. In den Delikatläden gab es Lebensmittel des gehobenen Bedarfs der DDR. Der erste Laden dieser Art wurde bereits 1966 eröffnet, später gab es 250 Geschäfte im Gebiet der DDR. Das Besondere: Es gab neben Nahrungs- und Genussmittel aus DDR-Produktion auch Exportartikel und andere Waren, die selten erhältlich waren.

Begriff 5: Essengeldflitzer? Hinter dieser Bezeichnung verbirgt sich ein besonderer Turnschuh aus Stoff mit Gummisohle, den in der DDR einfach jeder kannte – er kostete nur 2,75 Mark. Das entsprach dem meist einheitlichen Betrag, der in der DDR für die Schulspeisung bezahlt werden musste, die kostete pro Mittagessen 55 Pfennige. Andere Wörter, mit denen der Schuh bezeichnet wurde, waren „Essengeldturnschuh“, „Pittiplatsch-Latschen“ und „Stoffidas“ in Anlehnung an die Marke Adidas.