Lachen mit Honecker und Co.

Geniale Witze aus der DDR: Ein Sachse ist in den Westen geflohen ...

Witze aus der DDR sind noch heute populär – wir haben einen Blick in die Witz-Bücher geworfen und fünf geniale Späße herausgesucht.

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Viele Witze aus der DDR drehen sich um ihn: Erich Honecker. Doch auch andere Themen wurden in der DDR mit einer ordentlichen Portion Humor behandelt.
Viele Witze aus der DDR drehen sich um ihn: Erich Honecker. Doch auch andere Themen wurden in der DDR mit einer ordentlichen Portion Humor behandelt.Werner Schulze/imago

Zwischen Mangelwirtschaft und Spitzelstaat hatten die Menschen in der DDR eine mächtige Waffe gegen die Absurditäten des Alltags: ihren Humor. Witze über den Sozialismus waren die stille Rebellion der kleinen Leute, die den grauen Alltag in den Plattenbauten ein bisschen heller machten. Ob es um die ewigen Warteschlangen, den Trabant mit zehn Jahren Lieferzeit oder die allgegenwärtige Stasi ging – in  DDR-Witze nahm man kein Blatt vor den Mund. Sie waren bissig, clever und trafen den Nagel auf den Kopf. Dabei war das Lachen nicht ganz ungefährlich: Wer zur falschen Zeit den falschen Witz erzählte, konnte schnell ins Visier der Staatsmacht geraten. Doch Humor kennt keine Grenzen, nicht einmal die einer Mauer. Noch heute bringen diese Witze zum Schmunzeln – und erinnern daran, wie viel Kraft in einem guten Lacher steckt. Wir haben fünf der lustigsten DDR-Witze für Sie gesammelt – zum Lachen, Kopfschütteln und Staunen!

Honecker auf West-Besuch und Ossis und Wessis in der Hölle: Tolle Witze aus der DDR

Thomas kommt aus der Schule nach Hause. „Und, wie war es?“, will sein Vater wissen. „Toll! Wir haben heute einen Aufsatz geschrieben!“ – „Über welches Thema denn?“, will der Vater wissen. „Es ging um den Genossen Erich Honecker.“ Vier Wochen später bekommt Thomas den Aufsatz in der Schule zurück, läuft damit nach Hause. „Und, was hast du bekommen?“, fragt der Vater. „Ich habe den besten Aufsatz geschrieben – eine Vier!“, sagt Thomas stolz. „Und was haben die anderen geschrieben, wenn du mit einer Vier den besten Aufsatz hast?“, fragt sein Vater erstaunt. „Keine Ahnung, die sind noch nicht vom Verhör zurück.“

Ein Sachse ist in den Westen geflohen und meldet sich dort beim Einwohnermeldeamt, um sich anzumelden und neue Ausweisdokumente zu beantragen. Nachdem der Beamte auf dem Amt alles aufgenommen hat, sagt er: „Wir brauchen jetzt für die Statistik noch den Grund für Ihre Flucht. Wurden Sie in der DDR politisch verfolgt.?“ – „Nee“, sagt der Sachse. „Haben Sie denn Verwandte hier?“ – „Ooch nisch“, sagt er. Hatten Sie denn wirtschaftliche Probleme?“, fragt der Beamte weiter. „Nee, wirtschoftlisch ging’s mer ooch gudd!“ – „Ja, aber warum sind Sie denn dann abgehauen?“ Der Sachse lächelt. „Isch gonnd‘ de Sproche nisch mehr hörn!“

Auch der Trabi kommt in vielen Witzen aus der DDR vor - und auch im berühmten Film „Go Trabi Go“.
Auch der Trabi kommt in vielen Witzen aus der DDR vor - und auch im berühmten Film „Go Trabi Go“.United Archives/imago

Erich Honecker war zum ersten Mal im Westen zu Besuch. Als er nach Tagen in die DDR zurückkehrt, können es seine Parteifreunde kaum erwarten, ihn auszufragen. „Und, Erich, erzähl doch mal – wie war es denn in der Bundesrepublik?“, will einer von ihm wissen. Erich Honecker lächelt wissen. „Ach, Genossen, das war auch nicht anders als hier – für Westmark kriegst du alles!“

Kurz nach der Wende. Auf einer Straße in Westdeutschland fahren ein Rolls Royce, ein Mercedes und ein Trabi hintereinander. Plötzlich springt ein Reh auf die Straße – und der Rolls Royce fährt in vollem Tempo in das Tier hinein. Der Mercedes-Fahrer bekommt das zu spät mit, knallt in den Rolls Royce. Und auch der Trabi-Fahrer kann nicht rechtzeitig bremsen, rauscht in den Mercedes. Als die drei Männer auf der Straße stehen und den Schaden begutachten, sagt der Fahrer des Rolls Royce: „So ein Mist, jetzt muss ich wieder einen Monat arbeiten, um mir ein neues Auto zu kaufen!“ Der Mercedes-Fahrer jammert: „So ein Mist, jetzt muss ich wieder ein Jahr arbeiten, um mir ein neues Auto kaufen zu können!“ Der Trabi-Fahrer weint beinahe. „Zehn Jahre harte Arbeit und jetzt das hier!“ Die beiden anderen gucken ihn entgeistert an. „Was kaufst du dir auch so ein teures Auto?“

Ein Ossi und ein Wessi sterben und kommen in die Hölle. Dort werden sie vom Teufel in Empfang genommen. „Als Strafe für eure Sünden müsst ihr hier jeden Tag morgens, mittags und abends je eine Dose Kacke essen“, sagt der Teufel. Der Wessi kommt in die West-Hölle, der Ossi in die Ost-Hölle. Ein paar Wochen später treffen sie sich wieder. „Und, wie geht’s?“, fragt der Ossi den Wessi. „Nicht sehr gut“, antwortet der. „Jeden Tag bekomme ich pünktlich meine drei Dosen Kacke – und ich kann langsam nicht mehr. Und bei dir?“ Antwortet der Ossi: „Bei mir ist es gar nicht schlimm – ich musste bisher nur zweimal Kacke essen. Denn wenn sie Dosen haben, ist meist keine Kacke da – und wenn Kacke da ist, haben sie keine Dosen!“

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