Der Arbeiterstaat DDR war nicht nur bekannt für Plattenbauten, Warteschlangen und Trabants, sondern auch für seinen einzigartigen Humor. Zwischen Planwirtschaft und Politbüro fanden die Menschen immer wieder Wege, die Widrigkeiten des Alltags mit einem Augenzwinkern zu nehmen. Witze wurden zum Ventil, um sich über den sozialistischen Alltag lustig zu machen. Ob es der unerschütterliche Glaube an die Planerfüllung war, die Stasi mit ihren „offenen Ohren“ oder die kleinen Absurditäten des Lebens: DDR-Witze trafen stets ins Schwarze. Dabei waren sie nicht nur Mutprobe, sondern auch Gesellschaftskritik – denn wer lachte, bewies Mut.
Wir haben fünf der besten Witze aus der DDR für Sie zusammengestellt, die auch heute noch zeigen: Humor war damals wie heute der beste Plan, um die Stimmung im „real existierenden Sozialismus“ zu heben. Viel Freude! Und falls Sie auch einen guten Witz aus der DDR kennen: Schicken Sie ihn uns per Mail an wirvonhier@berlinerverlag.com. Wir freuen uns drauf!
Tolle Witze aus der DDR: Können Sie über diese Späße aus dem Osten lachen?
Erich Honecker fährt im Trabi über die Landstraße. Irgendwann kommt er an einem kleinen Dorf vorbei. Im Vorgarten eines Hauses steht ein kleiner Junge und winkt ihm zu. „Hallo Onkel, wer bist du denn?“ Erich Honecker lächelt. „Ich bin der Mann, den du abends immer im Fernsehen sehen kannst!“ Plötzlich schaut der Junge völlig entsetzt, rennt ins Haus und schreit: „Mutti, Mutti, der Willi Brandt ist da!“
Ein Trabifahrer kommt mit seinem Trabi an eine Tankstelle. An einer der Tanksäulen steht ein gelangweilter Tankwart. Der Fahrer springt aus dem Trabi, rennt sofort auf die Toilette und ruft dem Tankwart auf dem Weg zu: „Tanken Sie bitte voll!“ Nach einigen Minuten kommt der Autofahrer vom Klo, geht wieder zum Tankwart und will bezahlen. „Und, wie viel ging rein?“, will er wissen. Antwortet der Tankwart: „845 Liter – mehr passte nicht, weil das Seitenfenster noch offen war.“

Ein DDR-Bürger erkundigt sich beim Gesundheitsministerium nach gesunder Ernährung. In einem Brief fragt er, welche Gemüsesorten man verzehren sollte, wenn man sich möglichst gesund ernähren will. Nach einigen Wochen kommt eine Antwort aus dem Ministerium. „Wir können Ihnen diese Frage leider nicht abschließend beantworten. Im vergangenen Jahr war Porree sehr bekömmlich. In diesem Jahr würden wir Ihnen für eine möglichst gesunde Ernährung Rotkohl empfehlen. Von Spargel raten wir allerdings generell ab.“
Erich Honecker will sich anschauen, wie es im Westen so aussieht. Er beschließt, sich als Oma zu verkleiden, damit er bei seinem Ausflug nicht gesehen wird. Also zieht er sich alte Kleidung an, setzt eine Perücke auf und geht zum Bahnhof Friedrichstraße. Er passiert die Passkontrolle und geht auf den Bahnsteig. Plötzlich rempelt ihn eine alte Frau an. „Hey, Honi, was machst du denn hier?“ Honecker ist entsetzt. „Gnädige Frau, nicht so laut! Wie haben Sie mich denn erkannt?“ Antwortet die alte Frau: „Mensch Honi, ich bin‘s doch, Genosse Mielke!“
Ein Mann kommt in der DDR in eine Tierhandlung. „Entschuldigen Sie, was kostet dieser Graue Papagei hier?“, fragt er den Verkäufer. „1000 Mark“, antwortet der. „Was? So teuer?“ – „Nun, mein Herr, der Papagei sieht vielleicht unscheinbar aus, aber er ist sein Geld absolut wert. Er spricht Russisch, Englisch, Deutsch und Französisch, außerdem kann er auf der Schreibmaschine tippen.“ Der Kunde ist erstaunt. „Donnerwetter! Allerdings gefällt mir der bunte Papagei daneben besser. Was kostet der?“ – „10.000 Mark“, sagt der Mitarbeiter. „Und was kann der?“, fragt der Kunde. Der Mitarbeiter: „Gar nichts. Das ist der Parteisekretär von dem anderen.“
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