Sandmann, lieber Sandmann, jetzt ist es wieder so weit: Dem Kinder-Star aus der DDR droht einmal wieder die Abschaltung – so wie es vor Jahren beim RBB der Fall sein sollte. Erneut plant man, den Traumsand-Streuer, der mit seinem täglichen „Abendgruß“ allabendlich die Kinder in den Schlaf bringen soll, zu verbannen. Hintergrund ist die Reform der öffentlich-rechtlichen Sender, bei dem es unter anderem um den Fortbestand des Kinderkanals KiKa im linearen (normalen) Fernsehen geht.
Nicht nur dem DDR-Sandmann geht es an den Kragen
Nicht nur dem DDR-Sandmännchen soll es an den Kragen gehen. Auch andere TV-Lieblinge der Kinder, wie Biene Maja, Bernd das Brot, die „Pfefferkörner“, sind betroffen. Geht es nach dem Willen der Politik, werden sie nicht mehr über Kabel, DVBT2-Antenne oder Satellitenschüssel flimmern. Sie sollen mit dem gesamten Kinderkanal KiKa in den Tiefen des Internets verschwinden.
Der Grund ist der neue Reformstaatsvertrag für die öffentlich-rechtlichen Sender, den die Länder ausgearbeitet haben. In der Tat, notwendig ist eine Reform von ARD, ZDF und Co. allemal. Allein im Fernsehbereich gibt es neben den beiden Hauptsendern noch 19 Spartensender, zu denen die Dritten, aber auch ZDFinfo oder tagesschau24 gehören. Und auch den Kinderkanal von ARD und ZDF, der 1997 mit dem Sendebetrieb begann.

Und diese TV-Sender leben über ihre Verhältnisse. 2022 erhielten ARD und ZDF etwa 8,3 Milliarden Euro aus Rundfunkbeiträgen. Trotzdem reicht die Kohle nicht. Dem RBB fehlten in jenem Jahr, in dem der Vetternwirtschaft-Skandal lief, um die 73 Millionen Euro. Das ZDF hatte eine Finanzlücke von 106 Millionen Euro.
Sandmännchen auf KiKa: Sender soll ins Internet verschwinden
Die öffentlich-rechtlichen Sender fordern eine Erhöhung der Beiträge (derzeit 18,36 Euro/Monat). Darüber streiten sich die Länder. In einem Punkt ist die Politik sich aber einig: Mit dem neuen Reformstaatsvertrag soll der öffentlich-rechtliche Rundfunk moderner und effizienter werden. Und er regelt, wie ARD, ZDF und Co. künftig arbeiten und vor allem sparen soll.
Und da trifft man natürlich eine der schwächsten Zuschauergruppen – die Kinder. Denn der KiKa mit Sandmännchen und Co. gehört zu den Spartenprogrammen, die laut dem neuen Vertrag komplett aus dem jetzigen Sendebetrieb fallen sollen. KiKa gibt es dann nur noch online im Wust der Mediatheken oder Apps. Ab wann, ist noch unklar. Die Umsetzung des Reformvertrages soll aber schon am 1. Dezember beginnen.




