Ab Oktober

GEZ-Reform: Diese Berliner können sich vom Rundfunkbeitrag befreien lassen

Ab Oktober gilt die Befreiung für mehr Gruppen als bisher. Gehören Sie dazu?

Author - Oliver Weinlein
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Rundfunkgebühren muss nicht jeder zahlen. Ab Oktober treten dazu neue Regeln in Kraft.
Rundfunkgebühren muss nicht jeder zahlen. Ab Oktober treten dazu neue Regeln in Kraft.Sebastian Kahnert/dpa

Neues vom Rundfunkbeitrag. Für manche wird es einfacher möglich sein, sich befreien zu lassen. Ab dem 1. Oktober tritt eine Reform in Kraft, die Studenten, Empfänger von Bürgergeld und weitere Gruppen mit geringem Einkommen betrifft.

Bisher mussten viele Studenten trotz Bafög den vollen Beitrag von 18,36 Euro im Monat zahlen. Nur wer zusätzlich Sozialleistungen bezog, hatte Anspruch auf Befreiung. Mit der neuen Regelung fällt diese Einschränkung weg: Wer Bafög erhält und nicht mehr bei den Eltern wohnt, kann den Antrag stellen. Für Studierende, die ohnehin knapp kalkulieren müssen, bedeutet das eine spürbare Entlastung.

Auch für Empfänger von Bürgergeld oder Sozialhilfe gilt: Sie können weiterhin eine Befreiung beantragen. Gleiches gilt für Menschen, die Grundsicherung im Alter oder bei Erwerbsminderung beziehen. Der Beitragsservice weist zudem darauf hin, dass pro Wohnung nur ein Beitrag fällig ist. Wer mit anderen zusammenlebt, muss nicht doppelt zahlen. In Wohngemeinschaften reicht es, wenn eine Person den Beitrag übernimmt.

Die Befreiung erfolgt nicht automatisch. Ein Antrag beim Beitragsservice ist notwendig, zusammen mit den entsprechenden Nachweisen. Dazu zählen Bafög-Bescheide, Bürgergeld-Bescheide oder andere amtliche Dokumente. Der Antrag wirkt ab dem Monat, in dem er gestellt wird. Eine Rückwirkung ist für bis zu drei Monate möglich. Wer also zu spät reagiert, zahlt unter Umständen länger als nötig.

In Deutschland sind Millionen vom Beitrag befreit

Bundesweit sind schon heute Millionen Menschen von der Zahlung befreit. Nach Angaben des Beitragsservices waren es im vergangenen Jahr rund 2,4 Millionen. Mit den neuen Regeln wird diese Zahl weiter steigen. Für viele junge Erwachsene, die in die erste eigene Wohnung ziehen, sind das gute Nachrichten.

Kritiker sprechen dennoch von einem Kompromiss, der nicht weit genug gehe. Der Rundfunkbeitrag selbst bleibt unverändert bei 18,36 Euro. Vor allem für Menschen mit mittlerem Einkommen, die keine Unterstützung erhalten, bleibt die Belastung bestehen.

Für Berlin ist klar: Vor allem Studierende und Empfänger von Bürgergeld werden von den Änderungen profitieren. Exakte Zahlen dazu liegen bisher nicht vor. Klar ist aber, dass mehr Berliner als bisher ab Herbst die Chance haben, den Beitrag zu sparen – vorausgesetzt, sie stellen rechtzeitig den Antrag.