Das Wetter in Berlin nimmt keine Rücksicht auf den angekündigten Arbeitskampf im öffentlichen Dienst. Ob wohl die Frauen und Männer der Berliner Stadtreinigung (BSR) am heutigen Donnerstag und am Freitag in den Warnstreik für mehr Lohn treten, hat es in der Stadt geschneit. Und es fallen weiter Flöckchen vom Himmel. Bange Frage: Wer räumt jetzt den Schnee weg, wenn die BSR streikt?
Jeder kehre vor der eigenen Tür. Bei den Gehwegen ist die Sache klar. Da müssen die Hauseigentümer selber zu Besen oder Schaufel greifen, um die weiße Pracht von den Bürgersteigen zu räumen.
Auch das Abstumpfen der Gehwege ist nicht Sache der BSR. Hier müssen die Hauseigentümer dafür sorgen, dass genug Sand auf den Gehwegen liegt. Bei den Wohnungsbaugesellschaften übernehmen Winterdienste diese Arbeit. Ebenso bei den Eigenheimbesitzern, falls sie selber nicht zur Schaufel greifen.
Derzeit haben wir Temperaturen um die minus zwei Grad Celsius in der Stadt. Am frühen Morgen herrschten Temperaturen zwischen null und minus fünf Grad. Auch den Tag über steigen die Temperaturen auf maximal ein Grad, es bleibt frostig und schneit gebietsweise, wie der Deutsche Wetterdienst mitteilt. Ähnlich wird es am Freitag sein.
BSR-Streik: Trotzdem müssen 2.300 Mitarbeiter zum Winterdienst raus
Um die Hauptstraßen und Autobahnen im Stadtgebiet von Schnee und Glätte zu befreien – dafür ist der Winterdienst der BSR da. Rund 2300 der über 6200 Mitarbeiter sind dafür abgestellt. 540 Räum- und Streufahrzeugen sollen an solchen Tagen wie diesen im Einsatz sein.
Doch was passiert, wenn nun die BSR wie angekündigt streikt? Schon im Vorfeld des Arbeitskampfes teilte die Berliner Stadtreinigung mit: „In Bezug auf die ggf. am Donnerstag und Freitag erforderlichen Winterdienstmaßnahmen ist eine Notdienstvereinbarung zwischen BSR und Verdi getroffen worden.“

Das bedeutet, dass die BSR trotz Streiks die Berliner bei Schnee und Glätte nicht alleine lassen will. In den Streugutlagern der BSR befinden sich Vorräte von etwa 13.000 Tonnen Salz, 2100 Kubikmetern Sole und 5000 Tonnen Splitt.
Und hier wird dann die BSR hoffentlich gestreut haben oder wird es tun: Nämlich auf den Fahrbahnen inklusive Radfahrstreifen. Das sind etwa 10.900 Kilometer).
Auf den über 59.000 Fußgängerüberwegen sollte die BSR auch im Einsatz sein. Dazu kommen 1200 Kilometer Radwege. An den 6400 Bus- und Straßenbahnhaltestellen und auf den sechs Fußgängerzonen soll ebenfalls Schnee und Glätte beseitigt werden.
Volles Programm also, trotz Streik. Sicher ist, dass in vielen Teilen am 13. und 14. Februar die Müllabfuhr nicht kommt, viele Recyclinghöfe geschlossen bleiben. ■