Berlin vermüllt. Dreck und altes Gerümpel auf Straßen und Plätzen, das ist jetzt schon Hauptstadtalltag. Doch es kann nun noch schlimmer kommen, weil die Berliner Stadtreinigung (BSR) an diesem Donnerstag und Freitag in vielen Kiezen nicht kommt. Der Mega-Arbeitskampf im öffentlichen Dienst ist schuld daran. Doch was wird aus unserem Hausmüll, wenn die BSR zwei Tage streikt?
Der Warnstreik im öffentlichen Dienst: Wie berichtet, sind davon auch die Vivantes-Kliniken, die Charité, die Berliner Bäderbetriebe, die Bundesagentur für Arbeit, die Deutsche Rentenversicherung und die Bundesministerien betroffen. Schon schlimm genug. Aber in der Stadt fällt es sofort auf, wenn die Frauen und Männer der Müllabfuhr kommen.
Die BSR erklärt: Wegen des Warnstreikes am 13. und 14. Februar „werden an diesen Tagen die Müllabfuhr, der Sperrmüll-Abholservice, die Recyclinghöfe, die Mechanischen Behandlungsanlagen Gradestraße, das Müllheizkraftwerk Ruhleben sowie die Straßenreinigung ganztägig bestreikt“.
Das bedeutet für die Berliner, die am Donnerstag und Freitag eigentlich die Müllabfuhr erwarten: Ihre Restabfall- und Biotonnen bleiben voll. Und auch die Wertstofftonnen (Gelbe Tonne) werden an diesen Tagen von der BSR in den für sie zuständigen Gebieten nicht überall abgeholt.
Mega-Streik in Berlin: 14 Tage bleiben Mülltonnen voll, weil die BSR nicht kommt
Da die BSR erst zum regulären nächsten Abholtermin kommen wird, in vielen Fällen erst in zwei Wochen, kann man sich vorstellen, was passieren wird. Die Tonnen werden voller und voller, bis sie überquellen. Säcke werden daneben gestellt.
Was geschieht, wenn etwa Biotonnen mit Essensresten lange nicht abgeholt werden, daran möchte keiner von uns wirklich denken. Allein der von nicht wirklich sozial denkenden Berlinern weggeworfener Müll auf Straßen und Plätzen zeigt die Folgen: Ratten werden Kieze erobern, wie in jüngster Zeit in Wohngebieten in Neukölln und Marzahn-Hellersdorf geschehen.

Auch bei der Straßenreinigung muss mit erheblichen Einschränkungen gerechnet werden. So mancher Abfalleimer wird an den Straßen im gesamten Stadtgebiet überquellen.
Was die Stadtreiniger dazu sagen? „Die BSR bedauert die Unannehmlichkeiten, die den Berlinern durch die Warnstreikmaßnahmen von Verdi entstehen“, heißt es in einer Mitteilung. Und damit sind nicht nur die vollen Tonnen gemeint.
Zwei Tage Streik bei der BSR: Auch Recyclinghöfe bleiben vermutlich zu
Durch den Warnstreik gibt es weitere Unannehmlichkeiten. Denn Berliner, die unbedingt alte Möbel oder anderen Kram am Donnerstag und Freitag loswerden wollen, müssen dies auf einen anderen Termin verschieben.
Denn der Sperrmüll-Abholservice und Kieztage werden am 13. und 14. Februar leider nicht stattfinden. Die BSR setzt sich mit den betroffenen Kunden in Verbindung, um Ersatztermine zu vereinbaren. Auch die 14 Recyclinghöfe sind vom Warnstreik betroffen. Nicht alle werden am Donnerstag und Freitag vermutlich öffnen.
Auch die mechanischen Behandlungsanlagen (Geradestraße, in der Berliner Sperrmüll und Resteabfall selber anliefern können, sind voraussichtlich am 13. und 14. Februar den ganzen Tag geschlossen. Anlieferungen müssen auf nächste Woche verschoben werden. Dies gilt auch für das Müllheizkraftwerk Ruhleben (Selbstanlieferung von, das wahrscheinlich an beiden Streiktagen ebenfalls dicht sein wird.

Übrigens: Das Abstellen von Müll, Elektroschrott und anderen Abfällen im öffentlichen Straßenland (wie vor den Toren geschlossener Recyclinghöfe) ist verboten. „Ein solches Verhalten stellt illegales Ablagern von Müll dar und wird von den Ordnungsämtern mit hohen Bußgeldern geahndet“, erklärt die BSR.
Gute Nachrichten gibt es zum Winterdienst: „In Bezug auf die ggf. am Donnerstag und Freitag erforderlichen Winterdienstmaßnahmen ist eine Notdienstvereinbarung zwischen BSR und Verdi getroffen worden“, teilt die Berliner Stadtreinigung mit.
Um was bei dem Warnstreik im öffentlichen Dienst geht? Verdi und der Beamtenbund fordern für die Beschäftigten acht Prozent mehr Lohn, mindestens aber 350 Euro mehr im Monat. Auszubildende sollen monatlich 200 Euro mehr bekommen. In besonders schweren Jobs wie im Gesundheitsbereich soll es höhere Zuschläge geben.
Mit dem Warnstreik soll Druck auf die Arbeitgeberseite vor der nächsten bundesweiten Tarifverhandlungsrunde im öffentlichen Dienst gemacht werden, die am 17. und 18. Februar in Potsdam stattfindet.
Von dem Arbeitskampf sind etwa 2,5 Millionen Beschäftigte in Deutschland betroffen. Bei der BSR arbeiten etwa 6.200 Frauen und Männer. ■