GdP schlägt Alarm

Zoff bei Berlins Rettern: Feuerwehr muss bei Atemschutzmasken sparen

Debatte um Atemschutz bei der Feuerwehr: Damit in der Silvesternacht genug Masken da sind, muss laut Berichten jetzt gespart werden.

Author - Florian Thalmann
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Bei ihren Einsätzen sind die Helden der Berliner Feuerwehr auf guten Atemschutz angewiesen. Doch beim Training wird daran aktuell gespart.
Bei ihren Einsätzen sind die Helden der Berliner Feuerwehr auf guten Atemschutz angewiesen. Doch beim Training wird daran aktuell gespart.Marius Schwarz/imago

Diese Meldung sorgt für reichlich Verunsicherung bei Berliner Rettungskräften: Laut Berichten dürfen die Mitarbeiter der Feuerwehr aktuell nicht mehr mit Atemschutzmasken trainieren. Die Regelung gilt seit dem 1. Oktober – und ist laut einem Sprecher der Feuerwehr nichts Besonderes. Gespart wird routinemäßig in jedem Jahr – mit Blick auf die Silvesternacht. Die Gewerkschaft der Polizei reagiert trotzdem entsetzt.

Berichte zu Atemschutzmasken: Gewerkschaft der Polizei kritisiert Sparmaßnahmen

Über die Sparmaßnahme berichtete unter anderem der RBB. Seit dem 1. Oktober dürfen die Berliner Feuerwehrleute nicht mehr mit Atemschutzmasken trainieren – und außerdem seien laut Benjamin Jendro, Sprecher der Gewerkschaft der Polizei, alle Bestellungen für neue Masken storniert worden. In einem Rundschreiben, über das die Berliner Morgenpost berichtete, hieß es: „Diese Maßnahme stellt aus gewerkschaftlicher Sicht ein nicht hinnehmbares Risiko dar – sowohl für die Einsatzkräfte als auch für die Einsatzqualität.“

Der Hintergrund: Gegenüber der Zeitung sagte ein Sprecher der Feuerwehr, diese Sparmaßnahme sei Routine: Jedes Jahr werden so dafür gesorgt, dass in der Silvesternacht genug Atemschutzmasken zur Verfügung stehen. „Das hat grundsätzlich keine Auswirkungen auf die Wachen, Masken werden weiterhin für Groß-Übungen ausgegeben“, heißt es weiter.

Damit die Feuerwehrleute ihre Einsätze auch gut absolvieren können, braucht es laut Gewerkschaft ausreichend Training mit Atemschutzmasken.
Damit die Feuerwehrleute ihre Einsätze auch gut absolvieren können, braucht es laut Gewerkschaft ausreichend Training mit Atemschutzmasken.Marius Schwarz/imago

Sparen beim Atemschutz: Gewerkschaft der Polizei schlägt Alarm

Die Berliner Gewerkschaft der Polizei schlägt trotzdem Alarm. „Wir halten das für brandgefährlich und absolut unverantwortlich, dass die Atemschutztechnik nicht zur Verfügung gestellt wird“, heißt es von Vorstandsmitglied Mario Busch. Sparmaßnahmen dürften nicht dazu führen, dass die Gesundheit der Feuerwehrleute riskiert wird. Und das Risiko besteht schon dadurch, dass nicht ausreichend geübt werden kann.  „Wer nicht trainiert, kann im Ernstfall nicht bestehen“, sagte Busch.

In den vergangenen Jahren seien zu wenig Masken angeschafft worden, kritisierte Benjamin Jendro von der Gewerkschaft der Polizei. Zudem könnten pro Tag nur 30 Masken ausreichend gereinigt und gewartet werden – zu wenig. Die Berliner Feuerwehr will deshalb einen zweiten Standort für die Aufbereitung der Masken einrichten – laut Haushaltsplan ist das Geld dafür aber erst im Jahr 2026 vorgesehen. „Die Situation bei der Verfügbarkeit der Atemschutztechnik ist seit mehr als einem Jahr prekär, eine weitere Verschärfung ist nicht mehr hinnehmbar!“, hieß es vom Vorstand der Bezirksgruppe Feuerwehr der GdP.