Staatsanwalt sicher

Kugelbomben-Chaot sprengt Geschäft in Berlin – aus Eifersucht!

Mustafa C. (37) rastete mehrfach aus, verursachte Sachschaden in Höhe von 200.000 Euro. Der Grund: Eifersucht auf einen Nebenbuhler.

Author - Berliner KURIER
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Mustafa C. soll eifersüchtig auf einen Nebenbuhler gewesen sein, deshalb eine Kugelbombe vor seinem Geschäft gezündet haben. Deshalb sitzt er nun vor Gericht.
Mustafa C. soll eifersüchtig auf einen Nebenbuhler gewesen sein, deshalb eine Kugelbombe vor seinem Geschäft gezündet haben. Deshalb sitzt er nun vor Gericht.Pressefoto Wagner, dpa (Symbolfoto)

Mit Spitzhacke die Schaufensterscheiben zertrümmert, dann mit einer Kugelbombe den Eingang des Modegeschäfts in Berlin verwüstet: Ein Rachefeldzug aus Eifersucht? Ein dreifacher Vater vor Gericht: Mustafa C. (37). Keinen Beruf erlernt, vorbestraft, seine Frau trennte sich – und fand einen Job als Verkäuferin. Doch der Noch-Ehemann in Wut: Er soll geglaubt haben, dass sie ein Verhältnis mit dem Geschäftsinhaber (42) hat. Angeklagt sind neun Fälle. Eine Serie mit krassem Sachschaden: Insgesamt 200.000 Euro.

Mustafa C. schrieb laut Anklage per Handy: „Morgen nehme ich deine Ehre“

Bedrohungen per Handy-Nachricht am 24. November. Er schrieb laut Anklage über das Telefon seiner Frau: „Morgen knalle ich dich ab. Morgen nehme ich deine Ehre.“ Keine Stunde zuvor soll C. mit einer Spitzhacke unterwegs gewesen sein: Schaufensterscheiben in der Karl-Marx-Straße eingeschlagen, betroffen zwei Läden des vermeintlichen Nebenbuhlers. Schaden: 30.000 Euro.

Im Februar soll der Angeklagte eine Kugelbombe vor einem Geschäft in Neukölln gezündet haben. Die Wucht der Explosion sorgte für großen Sachschaden.
Im Februar soll der Angeklagte eine Kugelbombe vor einem Geschäft in Neukölln gezündet haben. Die Wucht der Explosion sorgte für großen Sachschaden.Pressefoto Wagner

Im Februar soll der Angeklagte eine kiloschwere Kugelbombe gezündet haben

Er tauchte zwei Tage später in dem Laden auf, bedrohte laut Anklage den Bruder des Geschäftsinhabers. Die Staatsanwaltschaft: „Beide Brüder nahmen es sehr ernst und verspürten Angst.“ Einen Monat später habe er an Heiligabend im Geschäft mit der Hand auf die Theke geschlagen, eine Mitarbeiterin bedroht und so getan, als hätte er eine Knarre. Dann flammende Eifersucht: Am 26. Dezember soll C. einen BMW des Ladenbesitzers an der Werbellinstraße angezündet haben. Einen Monat später stand ein Mercedes des Mannes an der Leipziger Straße in Mitte in Flammen – wieder soll es C. gewesen sein. Schaden in den beiden Fällen: 144.000 Euro.

Riesen-Rumms schließlich am 15. Februar. Eine illegale Kugelbombe mit 1000 Gramm Explosionsmasse ging vor dem Modegeschäft in Neukölln hoch. Eine Tür zerstört, zerbrochene Fenster – auch auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Erneut hoher Sachschaden: 30.000 Euro. Die Festnahme von C. am 11. März. Damals schwieg er. Im Prozess um Bedrohung, Brandstiftung und Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion könnte es zu einem „Deal“ kommen: bei Geständnis maximal viereinhalb Jahre Knast. Fortsetzung: 16. Oktober. (KE.)