Wohnungen durchsucht

Kugelbomben-Razzia: Berliner Polizei filmt den Zugriff!

Große Razzia in Berlin! Nach der wilden Silvesternacht vor sieben Monaten rückt die Polizei erneut aus. Zwei weitere Tatverdächtige konnten identifiziert.

Author - Veronika Hohenstein
Teilen
Im Zusammenhang mit massiven Zerstörungen durch Kugelbomben an Silvester in Berlin hat die Polizei erneut mehrere Wohnungen durchsucht. Rund 50 Einsatzkräfte waren am Dienstagmorgen in den Stadtteilen Schöneberg und Wilmersdorf im Einsatz.
Im Zusammenhang mit massiven Zerstörungen durch Kugelbomben an Silvester in Berlin hat die Polizei erneut mehrere Wohnungen durchsucht. Rund 50 Einsatzkräfte waren am Dienstagmorgen in den Stadtteilen Schöneberg und Wilmersdorf im Einsatz.Polizei Berlin / X

Leise gehen sie die Treppen hoch, 50 schwerbewaffnete Polizisten, die in Schöneberg und Wilmersdorf am Dienstag zuschlugen, um dem Kugelbombenwahnsinn in Berlin ein Ende zu setzen. Die Wohnungen gehörten drei junge Männern im Alter von 18, 24 und 26 Jahren. Der Grund: die Silvesternacht 2024, die schlimme Spuren hinterlassen hat. Die Männer werden verdächtigt, Sprengstoffexplosionen herbeigeführt zu haben. Auch gefährliche Körperverletzung und schwerer Landfriedensbruch stehen im Raum.

In einem Video, das die Berliner Polizei auf X teilte, ist zu sehen, wie die Beamten auf dem Weg zum Einsatz sind, wie sie an Hausecken lauern, und dann die Treppen hochgehen. Einer der Beamten trägt eine Ramme, ein anderer einen Rucksack. Dann  stehen sie vor der Tür, ein Kommando und die Polizisten stürmen in die Wohnung.

Stichwaffen, Drogen, Diebesgut – Berliner Polizei wird fündig

Laut der Polizeimeldung konnten neben diversen Beweismitteln verbotene Stichwaffen, mutmaßlich gestohlene Elektronik, größere Mengen an Betäubungsmitteln sowie mutmaßliches Geld aus Rauschgiftgeschäften in vierstelliger Höhe sichergestellt werden. Auch sie sollen an den kräftigen Explosionen in der Silvesternacht beteiligt gewesen sein. Der 26-jährige Mann wurde vorläufig festgenommen. Dieser soll am Mittwoch einem Richter vorgeführt werden.

Schon im März hatten Ermittler zugeschlagen. An gleich neun Wohnanschriften durchsuchten die Behörden die Zimmer junger Männer. Auch diese acht Beschuldigten waren junge Erwachsene zwischen 20 und 25 Jahren. Bei dieser Razzia wurde allerdings niemand festgenommen. Jedoch beschlagnahmte die Polizei Festplatten, Handys und andere Beweismittel. Und offenbar hat dieses Beweismaterial zu den Adressen in Schöneberg und Wilmersdorf geführt, wo die Polizei jetzt zugriff, da zwei weitere Tatverdächtige identifiziert werden konnten.

Der Berliner KURIER berichtete bereits über die verheerende Silvesternacht 2024/25, wo mit Kugelbomben erhebliche Schäden entstanden und Menschen schwer verletzt wurden. Unter anderem sei eine Litfaßsäule in Berlin-Schöneberg mit einem Böller komplett zerstört worden sein. Täter experimentierten mit explosiven Stoffen und eine Palette wurde etwa 50 Meter weit an ein gegenüberliegendes Gebäude geschleudert. Zudem gingen die Fenster zahlreicher Häuser und von Autos zu Bruch. Durch umherfliegende Glassplitter wurden vier Frauen und ein Mann verletzt.

Auch Einsatzkräfte der Polizei waren durch eine Kugelbombe schwer verletzt worden. Seither wird ermittelt. Kugelbomben sind spezielle Feuerwerkskörper mit sehr hoher Explosionskraft, die in Deutschland eigentlich nicht zugelassen sind.

Durch die Explosion einer mutmaßlichen Kugelbombe sind zahlreiche Fensterscheiben in der Vorbergstraße im Stadtteil Schöneberg zu Bruch gegangen.
Durch die Explosion einer mutmaßlichen Kugelbombe sind zahlreiche Fensterscheiben in der Vorbergstraße im Stadtteil Schöneberg zu Bruch gegangen.Jörg Carstensen/dpa

Liebe Leser, immer wieder entflammt die Debatte zu möglichen Böllerverboten in Berlin. Was denken Sie zum Thema? Was sagen Sie zu den Vorfällen mit Kugelbomben in Berlin? Schreiben Sie uns an leser-bk@berlinerverlag.com oder kommentieren Sie unseren Beitrag auf Facebook. Wir freuen uns über eure Zuschriften.