Öfen, die mitteilen, wenn die Pizza fertig ist, Herdplatten, auf denen kein Wasser mehr überkocht; Grills, die für jedes Fleisch die optimale Temperatur kennen: Künstliche Intelligenz hält Einzug in den Haushalt. Auf der IFA in Berlin zeigen 1900 Aussteller, wie smarte Geräte den Alltag erleichtern können. Am Wochenende hat Technik-Austellung IFA, die sich nun „Innovation For All“ nennt, in den Berliner Messehallen unterm Funkturm, täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Wir haben uns ein paar Highlights angeschaut.
Dronen aus Fernost
In Halle 20 summt es vor Drohnen. Potensic zeigt die Atom 2, eine Mini-Drohne für Einsteiger. Preis: ab 230 Euro. Sie filmt in 4K, schießt Fotos in 8K. „Vor allem junge Chinesinnen und Chinesen lieben dieses Modell“, erklärt Mitarbeiterin Mingrui. „Es ist sehr einfach zu fliegen.“ In China helfen spezielle Webseiten dabei, die Flugverbotszonen zu erkennen. In Europa und den USA verkauft Potensic schon lange, im Heimatland erst seit Kurzem. Warum? Mingrui lacht: „USA first.“ Gleich nebenan: DJI – Marktführer, ebenfalls aus Shenzhen.
Kühlschränke mit KI – aber ohne Kühlung
In Halle 18 wirbt LG groß mit „AI Home“. Kühlschränke, die nachts das Licht dimmen, Waschmaschinen, die Gewicht und Textilien erkennen. Klingt futuristisch, wirkt aber bekannt. Und ausgerechnet das Vorführgerät patzt: Der Kühlschrank ist warm. Samsung zeigt im City Cube die Konkurrenz-Produkte. Auch hier viel KI, viele Bildschirme. Immerhin: Der Kühlschrank funktioniert. Doch echte Innovation? Fehlanzeige.

Ein Saugroboter, der Treppen steigen kann
Die erste Überraschung versteckt sich in Halle 2.2. Dort steht der Marswalker von Eufy. Ein Staubsauger-Roboter, der Treppen steigen kann. Kein Marketing-Gag, sondern Realität. Zwar saugt er die Stufen nicht, doch allein die Bewegung macht Eindruck. Der Name klingt nach Science-Fiction – und wirkt wie das einzige Produkt mit echtem Neuigkeitswert.

Spielzeug mit Stimme
In der Gaming-Area von Halle 5 geht es bunt zu. Akko verkauft Tastaturen mit Anime-Figuren. Gleich daneben präsentiert Kinstone einen Kinderroboter, der tanzt, singt und redet. Gesteuert per Smartphone, gekoppelt mit ChatGPT. „Bei einer Abnahme ab 1000 Stück kostet er nur 30 Dollar“, sagt die Marketingchefin. Früher exportierte China stilles Billigspielzeug. Heute spricht es – und hört zu. Die Frage liegt auf der Hand: Soll wirklich China bestimmen, wie Europas Kinder digital erzogen werden?

Massagesessel und Roboter zum Anfassen
In Halle 17 zeigt Bodyfriend aus Korea Massagesessel, die aussehen wie futuristische Särge. Das Modell Quantum schüttelt, massiert, streckt den Körper – ein Erlebnis wie im Transformer-Film. Über das Gelände läuft auch ein humanoider Roboter. Gefragt, was er könne, sagt sein Betreuer nur: „Er läuft.“ Wenigstens sorgt die BVG für ein funktionierendes Highlight: kostenlose Minibusse, die Besucher zuverlässig über das Gelände bringen.
Fazit: Nach einem Rundgang wird klar, die IFA 2025 ist asiatisch geprägt – vor allem chinesisch. Drohnen, Roboter, Haushaltsgeräte, Spielzeug – alles aus Fernost. Europa? Kaum sichtbar. Viel Show, wenig Neues. Dass ausgerechnet ein Staubsaugerroboter als Star der Messe gilt, sagt mehr als tausend Worte.