Es drohen Ausschlag, Atemnot und Co.

Vorsicht, Gift-Raupen! DARUM sollten Sie in Parks sehr vorsichtig sein

Der Eichenprozessionsspinner ist los: Aktuell sind in Berlins Parks und Gärten wieder Bäume abgesperrt, die von der gefährlichen Raupe befallen sind.

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Die Raupen des Eichenprozessionsspinner bilden größere Nester, leben an und in Eichen.
Die Raupen des Eichenprozessionsspinner bilden größere Nester, leben an und in Eichen.Robert Poorten/imago

Wer gern und viel Spazieren geht, der wird in einigen Berliner Parks bereits bemerkt haben, dass nun die Saison der Sperrungen beginnt: Immer wieder werden einzelne Bäume oder Baumgruppen mit Schildern oder Flatterband gekennzeichnet. Hier wird gewarnt – vor dem Eichenprozessionsspinner! Die kleinen Raumen, deren fiese Brenn-Haare schwere allergische Reaktionen auslösen können, erleben gerade ihre Saison – und der Kontakt mit den Tieren kann für Menschen schwerwiegende Folgen haben. Worauf Sie jetzt besonders achten sollten.

Eichenprozessionsspinner: Das macht die Raupen so gefährlich

Beim Eichenprozessionsspinner handelt es sich um einen Schmetterling, der eigentlich nicht gefährlich ist. Das Problem sind die Raupen: Sie bilden zum Schutz vor ihren Fressfeinden Brennhaare aus, die bei Kontakt mit der Haut oder den Schleimhäuten schlimme Reaktionen hervorrufen können. Die sogenannte Raupendermatitis äußert sich durch Hautrötungen, Ausschlag, Juckreiz, Atembeschwerden, besonders schlimm ist der allergische Schock. Die Tiere leben an Eichen, legen dort ihre Eier ab, ab Mai schlüpfen die Raupen und bilden an Stämmen, Ästen und Baumkronen große Nester, bis der Prozess der Verpuppung beginnt.

Das große Problem für Berlin: In den Parks der Hauptstadt gibt es einen sehr großen Bestand an Eichen. Die Stadt ist deshalb der perfekte Wohnort für die Tiere. Sie bevorzugen Eichen, die in der Sonne stehen, oder kleinere Baumgruppen – denn der Eichenprozessionsspinner liebt Wärme! Wer spazieren geht und auf dem Weg einzelne Eichen passiert, sollte also vorsichtig sein, dass er nicht mit den Brennhaaren der Raupen in Kontakt kommt.

Betroffene Bäume sind in den meisten Fällen deutlich gekennzeichnet, damit niemand mit dem Eichenprozessionsspinner in Kontakt kommt.
Betroffene Bäume sind in den meisten Fällen deutlich gekennzeichnet, damit niemand mit dem Eichenprozessionsspinner in Kontakt kommt.onemorepicture/imago

Auch die Senatsverwaltung für Gesundheit warnt vor den Tieren. Laut einer Mitteilung enthalten die Brennhaare der Raupen das Nesselgift Thaumetopoein – es kann bei Mensch und Tier Entzündungsreaktionen auslösen. „Die Haut und Schleimhäute reagieren mit Rötungen, kleinen Pusteln und starkem Juckreiz auf das Gift“, teilt die Behörde mit. „Eine Raupendermatitis kann auch erst Stunden nach dem eigentlichen Kontakt auftreten.“ Auch beim Kontakt mit den Augen kann es zu schweren Entzündungen kommen, heißt es. „Auch Schwindel, Benommenheit und Fieber sind möglich. Das Einatmen der Brennhaare kann zu Husten und Atemnot führen.“

Kontakt mit dem Eichenprozessionsspinner: Was kann man tun?

Um solche gesundheitlichen Folgen zu vermeiden, rät die Behörde, aktuell besonders auf Warnhinweise zu achten. „Fundorte des Eichenprozessionsspinners im öffentlichen Raum sind in der Regel mit deutlichen Warnschildern gekennzeichnet“, heißt es. Wege sollten nicht verlassen und befallene Eichen gemieden werden – Gebiete, in denen der Eichenprozessionsspinner vorkommt, besser zwischen Mai und Ende Juli nicht betreten. Die Raupen und ihre Nester sollten außerdem nicht berührt werden – das ist auch wichtig für Gärtner, die die Nester keinesfalls selbstständig entfernen sollten. Und: Achten Sie auf Kinder und Haustiere.

Eichenprozessionsspinner melden: So schützen Sie sich und andere

Und was, wenn es doch zum Kontakt kommt? Betroffene sollten schnellstmöglich ihre Kleidung wechseln und waschen, sich duschen und die Haare waschen. Bei Symptomen jeglicher Art sollte laut Senatsverwaltung für Gesundheit ein Arzt aufgesucht, bei schweren Reaktionen wie Atemnot der Rettungsdienst alarmiert werden. Und übrigens: Funde des Eichenprozessionsspinners sollten über die Website der Gesundheitsverwaltung gemeldet werden – so können entsprechende Warnschilder aufgestellt, andere Menschen gewarnt werden. ■