Kliniken, Kitas, Verwaltung

Verdi legt Berlin und Brandenburg lahm: Hier wird ab Mittwoch überall gestreikt

Der Streik-Kalender: Wo die Gewerkschaften bis Freitag die Arbeit niederlegen wollen. Eltern müssen umplanen, auch Kitas und Horte betroffen. Gute Nachrichten gibt es bei der BVG.

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In Berlin und Brandenburg kommt es in dieser Woche zu vielen Warnstreiks der im öffentlichen Dienst Beschäftigten.
In Berlin und Brandenburg kommt es in dieser Woche zu vielen Warnstreiks der im öffentlichen Dienst Beschäftigten.Bode/imago

Erst ging es nur bei der BVG los, inzwischen wird in Berlin und Brandenburg in immer mehr Branchen gestreikt. In den Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst erhöht Verdi den Druck und kündigt nun erneut Warnstreiks an. Auch Kitas könnten betroffen sein.

An den Standorten der Charité und den Vivantes-Kliniken in Berlin soll im Rahmen des Tarifstreits im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen am Donnerstag und Freitag ein Warnstreik stattfinden. Einen entsprechenden Aufruf an das nicht-ärztliche Personal, vor allem Pflege- und therapeutische Kräfte, bestätigt die Gewerkschaft Verdi auf Anfrage. Heute im Laufe des Tages wolle man genauer informieren, sagte ein Verdi-Sprecher.

Charité verschiebt Operationen

Die Charité kündigte bereits an, in dieser Zeit „planbare, nicht dringende Eingriffe verschieben“ zu müssen. Aktuell kontaktierten die Mitarbeiter die betroffenen Patienten und böten neue Termine an, erklärt ein Sprecher der Charité. „Zeitkritische Tumor-Operationen, Transplantationen, Operationen von Kindern, die Versorgung von Patientinnen und Patienten nach Schlaganfall, Herzinfarkt, anderen Notfällen sowie alle lebenserhaltende Maßnahmen werden wir selbstverständlich durchführen.“

Die Gewerkschaft Verdi hat auch in Brandenburg ab Mittwoch erneut Warnstreiks angekündigt. Beschäftigte der Entsorgungsbetriebe in Potsdam und Südbrandenburg werden dazu aufgerufen, die Arbeit niederzulegen, wie die Gewerkschaft in einer Mitteilung ankündigt.

Am Donnerstag sind unter anderem Beschäftigte aus Kitas, Horten, Kommunalverwaltungen und Sparkassen zum Warnstreik aufgerufen. Betroffen sind laut Verdi die Landkreise Dahme-Spreewald, Elbe-Elster, Oberspreewald-Lausitz und Spree-Neiße sowie die Stadt Cottbus. „Vom Streikaufruf ausgenommen sind die Einsatzkräfte für den Rettungsdienst, für die Feuerwehr und in der Rettungs-Leitstelle Lausitz.“

Am Freitag wird in Potsdam gestreikt

Am Freitag ruft Verdi die Beschäftigten der Stadt- und Kreisverwaltungen und kommunalen Einrichtungen wie Kitas und Horte in Potsdam und dem westlichen Brandenburg dazu auf, ihre Arbeit niederzulegen.

Hintergrund der Warnstreiks ist die bundesweite Tarifrunde für den öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen. Verdi fordert in den Tarifverhandlungen mit Bund und Kommunen acht Prozent mehr Geld, mindestens aber 350 Euro mehr im Monat, und drei zusätzliche freie Tage, um der hohen Arbeitsbelastung Rechnung zu tragen. Die nächste Verhandlungsrunde mit den Arbeitgebern ist für Mitte März in Potsdam geplant.

BVG in Berlin: Vorerst Verhandlungen ohne Streiks

Gute Nachrichten gibt es erstmal bei der BVG in Berlin. Am Dienstag haben sich die BVG und Verdi auf den 12. März als zusätzlichen Verhandlungstermin geeinigt. Das Unternehmen begrüßt den Vorschlag von Verdi, noch vor dem nächsten geplanten Termin am 21. März weiterzuverhandeln. Für die Fahrgäste und die Berliner sei es ein gutes und wichtiges Signal, dass die Verhandlungen nun ohne weitere Streiks fortgesetzt werden. ■