Staus für Berlin-Treptow

Ungebremst ins Verkehrschaos: Ampelplanung für A100-Verlängerung fehlt

Zwei Monate vor der Freigabe gibt es immer noch kein Verkehrskonzept für die Straßen zwischen A100 und Elsenbrücke. Sicher ist nur eines: Fußgänger müssen lange warten.

Author - Stefan Henseke
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Alles ist fertig asphaltiert: Ab Ende September sollen Autos über die A100-Verlängerung bis nach Berlin-Treptow rollen.
Alles ist fertig asphaltiert: Ab Ende September sollen Autos über die A100-Verlängerung bis nach Berlin-Treptow rollen.Jürgen Held/imago

Fährt die Verlängerung der A100 in Berlin-Treptow ungebremst ins Verkehrschaos? Auch rund zwei Monate vor Eröffnung des 16. Bauabschnitts steht das Verkehrskonzept immer noch nicht, fehlen Pläne für eine dringend benötigte neue Ampelschaltung. Sicher ist nur eines: Fußgänger werden extrem lange warten müssen, bevor sie die Straße queren dürfen.

Immer wieder gab es Bauverzögerungen, bemängelten die Verkehrsstadträte der betroffenen Bezirke ein ungenügendes Verkehrskonzept. Größtes Problem: Autofahrer, die von der neuen A100-Verlängerung kommen, werden geradewegs in die Dauer-Baustelle der Elsenbrücke gejagt.

A100 und Elsenbrücke: Bisher fehlt ein Ampelkonzept

Jetzt verschärft sich die Situation anscheinend noch einmal: Um die vielbefahrenen Straßen an der Bezirksgrenze zwischen Treptow-Köpenick und Friedrichshain-Kreuzberg nicht komplett in ein Verkehrschaos zu steuern, braucht es vor allem für die Elsenbrücke ein durchdachtes Ampelkonzept. Wie das aussehen soll? Weiß bisher keiner! Doch schon im September sollen die ersten Autos rollen.

Die Grünen-Politikerin Antje Kappek stellte eine kleine Anfrage an den Senat, wollte wissen, wie das Verkehrschaos verhindert werden könne. Doch die Antwort der Senatsverwaltung zeigt nur eines. Fehlende Konzepte für die ersten Monate.

Zwar gebe es schon Pläne für die Zeit ab Dezember 2025 – wenn der nordwestliche Überbau der Elsenbrücke freigegeben werden soll, der Verkehr wieder dreispurig läuft. Doch für die Zeit davor tappt man noch im Dunklen.

Mitgeteilt wird in der Antwort nur, dass „voraussichtlich“ die Ampelschaltungen (kosten insgesamt 990.000 Euro) angepasst werden müssten. „Die Notwendigkeit und der Umfang der Dosierung werden gegenwärtig geprüft“, teilt Verkehrsstaatssekretärin Britta Behrendt mit.

Ampeln an der A100: Fußgänger haben 90 Sekunden Rot

„Obwohl diese Entwicklung heute schon absehbar ist, legt der CDU-geführte Senat selbst zwei Monate vor der Autobahneröffnung keinerlei Verkehrskonzept für das Gebiet um den Treptower Park vor“, kritisiert Antje Kappek gegenüber der Berliner Morgenpost.

Sicher ist: Auto bekommen auf den Straßen rings um die A100 Vorrang, Fußgänger müssen sehr, sehr lange auf Grün warten. 90 Sekunden (80 Sekunden in der Nacht) Wartezeit sind für Fußgänger in den ersten Wochen zugelassen – und „nach Fertigstellung des nordwestlichen Überbaus der Elsenbrücke werden im Fall des Stauabbaus von der A100 bis zu 120 Sekunden Wartezeit zugelassen“, erklärt Staatssekretärin Britta Behrendt.

Die Dauerbaustelle Elsenbrücke ist im Berufsverkehr immer zugestaut.
Die Dauerbaustelle Elsenbrücke ist im Berufsverkehr immer zugestaut.Stefan Henseke

Die langen Wartezeiten sollen allerdings nur auftreten, wenn Stau abgebaut werden müsse. Doch wer sich auf den Straßen rings um die Elsenbrücke auskennt, weiß: Hier ist tagsüber fast immer Stau!

Der der Senat rechnet mit einer starken Zunahme des Autoverkehrs durch die A100. 49.000 Autos werden nach Berechnungen der Verkehrsverwaltung pro Tag die Elsenbrücke passieren – davon alleine 29.000 von und zur A100. Nach Fertigstellung des nordwestlichen Überbaus der Elsenbrücke wird mit folgenden Zahlen gerechnet: Elsenbrücke 65.000 Kfz pro Werktag, davon 43.000 von und zur A100.