Der Verein Deutsche Umwelthilfe (DUH) ruft alle deutschen Städte dazu auf, höhere Parkgebühren für die immer größer werdenden SUV festzulegen. Die Städte sollten sich dabei etwa an Paris orientieren, teilte der Verein am Montag mit. Dort stimmen die Bürger Anfang Februar in einem Referendum über eine Verdreifachung der Parkgebühren für besonders große SUV in der Innenstadt ab. SUV ist die Abkürzung für „sport utility vehicle“ und bedeutet so viel wie „sportlicher Geländewagen“.
Die Deutsche Umwelthilfe verweist auf eine am Montag veröffentlichte Studie der Nichtregierungsorganisation Transport & Environment. Sie zeige, dass in Europa neu zugelassene Autos in den vergangenen 20 Jahren im Schnitt zehn Zentimeter breiter geworden seien. Deutschland sei bei dieser Entwicklung „trauriger Spitzenreiter“.
„Diese Monster-SUV blockieren zunehmend Gehwege und Grünflächen und gefährden Menschen, die zu Fuß oder auf dem Rad unterwegs sind. Dem Größenwahn bei SUV muss Einhalt geboten werden“, sagte DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. Zusätzlich zu den Parkgebühren müsse es verbindliche Größen- und Gewichtsvorgaben für Autos geben. Die Deutsche Umwelthilfe forderte bereits im Juni 2023 flächendeckend hohe Parkgebühren in allen deutschen Städten und Gemeinden.
ADAC gegen pauschale Gewichtsgrenze bei Autos
Der Allgemeine Deutsche Automobilclub (ADAC) kritisiert dagegen die DUH für die Skandalisierung des Themas, wie eine Sprecherin des ADAC am Montag sagte. Begriffe wie „Monster-SUV“ und „Gefährdung“ seien unangemessen. „Höhere Parkgebühren mit einem Gewicht über 1,6 Tonnen können jedoch keine Lösung sein. So würde nach dieser Definition auch der Besitzer eines VW Caddy, Seat Leon oder Toyota C-HR zur Kasse gebeten“, sagte die Sprecherin.