Der Hund Rex lebte in einem Zwinger in einer Laubenkolonie in Mecklenburg-Vorpommern. Sein Hundeleben war wirklich eins. Im Zwinger erlebte der Rüde nur Isolation, Einsamkeit und Langeweile. Sein Leben zog an ihm vorbei.
Zwei Jahre lang wird Rex so gehalten. Lediglich eine halbe Stunde am Tag kommt sein Besitzer und schenkt ihm Zuwendung und etwas Auslauf. Im Zwinger sei er gelandet, weil er in der Wohnung zu viel kaputt gemacht habe, wird sein Halter später sagen.
„Die Halter gaben sogar an, dass sie den Hund zum Teil zwei bis drei Tage alleine im Garten gelassen haben“, berichtet der Tierschützer Stefan Klippstein. Zugang zu Trinkwasser hatte der Hund nicht, als der 39-Jährige sich vor Ort umsieht. Der Zwinger ist nicht gereinigt und Rex zeigt auffälliges Verhalten. Immer wieder läuft er auf dem engen Raum die gleichen Wege ab.
„Der Hund zeigte erhebliche Verhaltensstörungen, welche immer Ausdruck von erheblichen Leiden sind“, so Klippstein.
Klippstein will dem Hund helfen und spricht mit dem Veterinäramt und auch dem Besitzer. Zwingerhaltung sei in Deutschland nicht per se verboten, hieß es beim Amt. Die Entnahme eines Tieres stets die Ultima Ratio.
Auch dass dieselben Halter zuvor schon einen Hund auf einem Käfig auf einem Balkon hielten, führt nicht zum Eingreifen des Amtes. Für Klippstein unverständlich.
Stefan Klippstein sucht das Gespräch mit dem Halter. Nach einiger Anstrengung kann er den Besitzer tatsächlich davon überzeugen, ihm den Hund zu überlassen. Der Tierschützer bringt Rex in die SOS-Hundehilfe Prignitz e.V., wo nun ein neues Zuhause bei erfahrenen Haltern für Rex gesucht wird.
Klippstein forderte im Nachgang das Veterinäramt auf, ein Bußgeldverfahren wegen der vorgefundenen Missstände einzuleiten und ein Tierhalteverbot für Hunde auszusprechen. Eine Reaktion der Behörde blieb bisher aus. ■