Die Tat schockte im Juni Berlin: Vor vielen Augenzeugen, die sich im Neuköllner Körnerpark sonnten, hetzte ein Mann (23) einen 28-Jährigen durch den Park und erstach ihn mit einem Jagdmesser am Fuß der Treppe, Parkbesucher filmten mit ihren Handys die Tat. Die Staatsanwaltschaft hat jetzt Anklage erhoben. Der Vorwurf: Mord aus niedrigen Beweggründen.
Es passierte an einem sonnigen Tag im gut besuchten Park. Während die einen versuchten sich abzukühlen, erhitzte sich gegen 14.50 Uhr ein Streit zwischen zwei Männern – beobachtet von den anderen geschockten Parkbesuchern.
„Dieser Streit hat sich dann verlagert auf die Grünfläche und an den Brunnen im Körnerpark“, sagte damals ein Polizeisprecher zum KURIER. „Die eine männliche Person hat dann die andere männliche Person die Treppe heruntergejagt.“
Vor der Messerattacke: Der Streit begann auf TikTok
Hetzjagd im Körnerpark. Am Fuße der Treppe holte der Angreifer sein Opfer ein, stach mehrfach auf den 28-Jährigen ein und verletzte ihn dabei schwer. Eine zufällig anwesende Ärztin konnte den Mann erst reanimieren, kurz darauf starb er aber.
Der Streit zwischen beiden begann im Internet. Auf der Plattform TikTok. „Der 23-Jährige soll mit dem später Verstorbenen regelmäßig – auch öffentlich in TikTok-Gruppentelefonaten – verbale Auseinandersetzungen mit wechselseitigen Beleidigungen geführt haben“, teilt jetzt die Berliner Staatsanwaltschaft mit.
Die Bluttat im Körnerpark war nicht die erste Attacke des Killers. Schon Ende Mai griff er mit einem mitangeklagten 24-Jährigen einen 21-jährigen Arbeitskollegen mit einem Messer an und verletzte ihn lebensgefährlich.
Körnerpark: Angriff aus gekränkter Ehre und zur Bestrafung
Regelmäßig soll er diesen Kollegen beschimpft und beleidigt haben. Als dieser dann am 27. Mai versuchte, ein klärendes Gespräch zu führen, soll ihn der 24-Jährige mit Pfefferspray attackiert und der 23-Jährige mehrfach wuchtig mit einem Messer in den Oberkörper gestochen haben.
Aufgrund der vorherigen Auseinandersetzung geht die Staatsanwaltschaft davon aus, dass der Angeschuldigte im Körnerpark aus gekränkter Ehre und zur Bestrafung handelte – „und somit das Mordmerkmal der niedrigen Beweggründe verwirklicht haben könnte“, teilt ein Sprecher mit.




