Nach der großen Seuche

Tierpark öffnet – aber nicht nur Hunde müssen vorerst draußen bleiben!

Die Gefahr der Maul- und Klauenseuche ist gebannt, der Tierpark in Friedrichsfelde wagt die Öffnung. Dennoch können nicht alle hinein.

Author - Norbert Koch-Klaucke
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20 Tage war der Tierpark Berlin wegen der Maul- und Klauenseuche geschlossen. Nun wagt die Einrichtung die Öffnung. Doch für Besucher gelten besondere Maßnahmen.
20 Tage war der Tierpark Berlin wegen der Maul- und Klauenseuche geschlossen. Nun wagt die Einrichtung die Öffnung. Doch für Besucher gelten besondere Maßnahmen.John Macdougall/AFP

Drei Wochen war der Tierpark in Friedrichsfelde dicht. Die Maul- und Klauenseuche am Berliner Stadtrand zwang Direktor Dr. Andreas Knieriem zu dieser drastischen Maßnahme, die vor allem für große finanzielle Verluste sorgten. Nun gibt es gute Nachrichten: Der Tierpark macht endlich wieder auf – allerdings nicht für alle Besucher.

Der Zoo öffnete unter besonderen Maßnahmen schon vor einer Woche. Jetzt zieht der Tierpark nach. Am 30. Januar werden sich dort die Tore nach 20 Tagen Dauerschließung für die Besucher öffnen. Allerdings gibt es einige Einschränkungen. Der Grund ist nach wie vor die Maul- und Klauenseuche (MKS), die auch den Tierpark betrifft.

MKS-Erreger sind ganz schnell übertragbar – und dies kann auch durch Menschen geschehen. Nicht nur Schweine, Rinder oder Schafe sind von dem Virus bedroht. Er kann auch Giraffen, Hirsche oder Wisente befallen, die im Tierpark Berlin zu sehen sind.

Inzwischen hat man die Seuche im Griff, die in Hönow bei einer Wasserbüffelherde ausbrach. Aber die Gefahr ist noch nicht gebannt, auch wenn in Berlin und Brandenburg mittlerweile so einige Schutzmaßnahmen heruntergefahren werden.

Doch noch immer liegt der Tierpark Berlin in der behördlich festgelegten 10-Kilometer-Überwachungszone um das Ausbruchsgebiet in Hönow. Das gilt es weiterhin zu beachten, auch wenn der größte Landschaftstiergarten Europas nun öffnet.

„Die Gesundheit unserer Tiere hat für uns weiterhin oberste Priorität“, sagt Knieriem. „Gemeinsam mit den zuständigen Behörden haben wir wie auch schon im Zoo ein umfassendes Hygienekonzept entwickelt, das einen sicheren Besuch ermöglicht.“

Das bedeutet: Der Himalaya-Bereich, der Streichelzoo mit Teilen des Haustierareals und die drei Hauptwege zum Schloss, die an denen die Gehege der Hirsche liegen, sind bleiben weiterhin für Besucher zu. Und: So mancher Berliner sollte, trotz der Öffnung, vorerst auf einen Tierpark-Besuch verzichten.

Tierpark Berlin: DARUM müssen Hunde jetzt draußen bleiben

Genau wie im Zoo Berlin bittet der Tierpark alle Gäste: Wer in den vergangenen zehn Tagen Kontakt zu Rindern, Schafen, Ziegen, Alpakas, Lamas, Damhirschen oder auch Schweinen hatte – etwa auf Bauernhöfen, Reiterhöfen, in Streichelzoos oder bei der Jagd – sollten ihren Besuch auf einen späteren Zeitpunkt verschieben. Gleiches gilt für Personen, die im MKS-Ausbruchsgebiet bei Hönow wohnen oder sich dort kürzlich aufgehalten haben.

Und Hundebesitzer sollten bei einem Tierpark-Besuch ihre Lieblinge nicht mitbringen. Der Grund: An den Eingängen sind spezielle Desinfektionsmatten ausgelegt, die verhindern sollen, dass Besucher versehentlich mit ihrem Schuhwerk den MKS-Erreger in den Tierpark einschleppen. Der Nachteil: Diese Matten sind nicht geeignet für Hundepfoten, weshalb Hunde bis auf Weiteres leider nicht in den Tierpark mitgebracht werden dürfen.

Die Schließung von Zoo und Tierpark wegen der Maul- und Klauenseuche: Sie kostete beiden Einrichtungen richtig Geld, weil die Besucher nicht kamen. Der Verlust geht in den Millionenbereich.

Zum Glück halfen die Berliner und Fans der Hauptstadtzoos mit Spenden. „Wir sind ganz gerührt über die große Solidarität, die Zoo und Tierpark in dieser schwierigen Zeit entgegengebracht wurde“, sagt Knieriem, der sich bei allen Spendern herzlich bedankt. „Spenden in sechsstelliger Höhe zeigen, dass Zoo und Tierpark nicht nur die meistbesuchten touristischen Einrichtungen in Berlin sind, sondern beide Einrichtungen einen festen Platz im Herzen der Menschen haben und sie ihren Tieren in Krisenzeiten zur Seite stehen.“ ■