Und der Tierpark?

Nach Seuche: Zoo macht wieder auf – aber nicht jeder kann rein!

Wegen der Maul- und Klauenseuche blieben die Berliner Tiergärten geschlossen. Nun wagt der Zoo die Öffnung,   aber mit vielen Einschränkungen.

Author - Norbert Koch-Klaucke
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Der  Zoo Berlin öffnet ab 24. Januar wieder seine Pforten.
Der Zoo Berlin öffnet ab 24. Januar wieder seine Pforten.Monika Skolimowska/dpa

Die Maul- und Klauenseuche (MKS): Vor knapp zwei Wochen brach sie am Berliner Stadtrand in einer Wasserbüffelherde aus. Mittlerweile ist die Gefahr einer Verbreitung des gefährlichen Erregers gebannt. Und so werden nun nach und nach die Schutzmaßnahmen in der Hauptstadt gelockert. Etwa im Zoo Berlin, der am Freitag (24. Januar) wieder seine Pforten für die Besucher öffnet. Aber: Nicht jeder kann auch hinein!

Die Nachricht ist gut, die der Zoo Berlin verkündet: Endlich können Berliner und Touristen wieder ihre tierischen Lieblinge sehen. Die Panda-Zwillinge, Hippo-Mädel Toni, Raubtiere, Nashörner – und auch die Vogel-Welt steht den Besuchern offen. Allerdings gibt es auch Bereiche im Zoo, die weiter geschlossen bleiben.

Dazu gehören Anlagen mit Tieren, die sich leicht mit dem MKS-Virus infizieren können, der auch von Menschen übertragen werden kann. Dazu gehören Tierarten wie Wasserbüffel, Rentieren, Wisente – deren Gehege bleiben vorsorglich geschlossen. Auch den Streichelzoo mit Schafen und Ziegen dürfen Besucher nicht betreten. „Der Schutz der Tiere hat weiterhin oberste Priorität“, teilt der Zoo mit.

Darum gibt es auch Einschränkungen für Besucher. Zum Beispiel für Berliner und Brandenburger, die aus dem Maul- und Klauenseuchen-Überwachungsgebiet kommen. Der Zoo bittet, „potentielle Zoo-Gäste, die im MKS-Gebiet bei Hönow wohnen oder sich in den letzten 10 Tagen dort aufgehalten haben (PLZ: 16356, 15366, 15345, 12627, 12629, 12619, 12679, 12687, 12689), von einem Besuch abzusehen“.

Nach Maul- und Klauenseuche: Wer von einem Zoo-Besuch abesehen sollte

Und nicht nur diese Personengruppe wird angesprochen. Der Zoo bittet auch Menschen, die in den vergangenen zehn Tagen „Kontakt zu Wiederkäuern wie Rindern, Schafen, Ziegen, Schweinen, Alpakas, Lamas oder Damhirschen in Berlin oder Brandenburg gehabt haben – etwa auf einem Bauernhof, Reiterhof, in einem Streichelzoo oder bei der Jagd –, aktuell von einem Zoobesuch abzusehen“.

„An erster Stelle steht für uns das Wohl unserer Tiere. Gleichzeitig ist die Wiedereröffnung für uns unverzichtbar, um die Existenz des Zoos zu sichern. Mein Team und ich haben intensiv daran gearbeitet, einen sicheren Besuch zu ermöglichen, der die Gesundheit unserer Tiere nicht gefährdet“, sagt Zoo-Direktor Dr. Andreas Knieriem.

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Über eine halbe Million Euro Einnahmeverlust hätten Zoo und Tierpark wegen der Schließung aufgrund der Maul- und Klauenseuchen-Gefahr gehabt. „Ich bin überwältigt von den zahlreichen Spenden, die uns erreicht haben“, sagt Knieriem. „Leider können diese die Verluste durch den wochenlangen Umsatzausfall noch nicht vollständig ausgleichen – zudem ist der Tierpark noch weiterhin geschlossen.“

Denn der Tierpark in Friedrichsfelde liegt mitten in der Überwachungszone von zehn Kilometern um das Ausbruchsgebiet in Hönow, wo die Maul- und Klauenseuche in einer Wasserbüffelherde ausgebrochen war.  Und das macht umfassende Schutzmaßnahmen erforderlich.

Aber auch für den Tierpark scheinen die Tage der Schließung zu enden. „Auch dort erarbeiten wir gerade ein Konzept für eine sichere Öffnung“, sagt Knieriem, der auch Chef des Tierparks Berlin ist. ■