Bis zu 1800 Menschen kommen im Monat

Tempelhofer Feld: CDU und SPD wollen hier mehr Flüchtlinge unterbringen

Die Unterbringung von Geflüchteten in Berlin stößt an ihre Grenzen. Der Senat will die Fläche auf dem Tempelhofer Feld erweitern.

Teilen
Im September 2023 stehen sogenannte Tempohomes, Wohncontainer für Geflüchtete, vor dem früheren Hangar auf dem Tempelhofer Feld.
Im September 2023 stehen sogenannte Tempohomes, Wohncontainer für Geflüchtete, vor dem früheren Hangar auf dem Tempelhofer Feld.Bernd von Jutrczenka/dpa/Archivbild

Die schwarz-rote Regierungskoalition in Berlin will das Tempelhofer Feld noch stärker als bisher zur Unterbringung von Geflüchteten nutzen. Der Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz stimmte am Donnerstag einem entsprechenden Gesetzentwurf zu. „Wir reden hier nicht abstrakt über irgendwelche Flächen, sondern wir reden über die Unterbringung von Menschen“, sagte Umwelt- und Klimaschutz-Staatssekretärin Britta Behrendt (CDU) in der Sitzung.

Der Entwurf sieht vor, die bisher schon vorhandenen Flüchtlingsunterkünfte auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens plus weitere Flächen für eventuelle neue Unterkünfte zu nutzen. Behrendt wies auf die Zahl der Geflüchteten hin, die weiterhin nach Berlin kommen: „Wenn Sie sich die Lage angucken, wie sie sich darstellt mit monatlich 1500 bis 1800 Menschen und den Kapazitäten, die wir haben, dann wird relativ schnell deutlich, dass wir spätestens im Juni, Juli an unsere Kapazitätsgrenzen stoßen“, sagte sie.

Zu dem Gesetzentwurf erklärte Behrendt, es sei insgesamt eine Fläche von 14,4 Hektar ausgewiesen. Dies entspricht einer Größe von etwas mehr als 20 Fußballfeldern. Das sei ein Anteil von nur 4,7 Prozent von der Gesamtfläche des Tempelhofer Felds, so Behrendt. Die Nutzung sei außerdem bis Ende 2028 beschränkt. „Danach besteht die Pflicht zum Rückbau der temporären Unterbringung.“

Für die Nutzung war eine Änderung des Tempelhofer-Feld-Gesetzes notwendig

Bei einem Volksentscheid 2014 hatte eine Mehrheit der Wählerinnen und Wähler dafür gestimmt, das Tempelhofer Feld nicht zu bebauen, das gilt auch für eine Randbebauung. Das riesige Flugfeld des ehemaligen Flughafens Tempelhof ist vor dem Hintergrund der Wohnungsnot erneut im Gespräch. Der schwarz-rote Senat plant, einen städtebaulichen Wettbewerb zu einer möglichen Randbebauung der innerstädtischen Freifläche starten. Für die vorübergehende Nutzung zur Unterbringung von Flüchtlingen war eine Änderung des Tempelhofer-Feld-Gesetzes notwendig, die nun ergänzt werden soll. ■