Die Avus ist schon lange sanierungsbedürftig. Jetzt geht es ganz schnell: Schon am Montag (7. Oktober) beginnen die Bauarbeiten auf der A115.
Autofahrer müssen sich ab Montag auf der Autobahn A115 im Berliner Südwesten knapp zwei Jahre lang auf Behinderungen einstellen. Die Avus wird bis August 2026 zwischen der Anschlussstelle Spanische Allee und der Landesgrenze Berlin/Brandenburg saniert. Betroffen ist ein Teilstück von etwa 2,2 Kilometern, wie die Autobahn GmbH mitteilte. Dort seien täglich rund 85.000 Fahrzeuge unterwegs.

In vier Bauphasen sollen neben der Fahrbahn unter anderem Brücken, Stützwände, Entwässerungsanlagen, Fahrbahnmarkierungen sowie die Rampen am Kreuz Zehlendorf und der Anschlussstelle Spanische Allee erneuert werden. Die Strecke sei bereits seit 2017 sanierungsbedürftig, teilte die Autobahn GmbH mit.
Schönheitskur für marode Autobahn
Besonders bei starkem Regen bildet sich auf der Fahrbahn wegen defekter Abflüsse eine große Pfütze. Spurrinnen, geflickter Fahrbahnbelag, die Piste hat eine Schönheitskur dringend nötig. Während der Sanierung stadtauswärts wird auf Vollsperrungen verzichtet, lediglich einzelne Ab- und Zufahrten würden zeitweise gesperrt, hieß es von der Autobahn GmbH.
Der S- und Regionalbahnverkehr, der in Nikolassee über die Brücke führt, ist von den Bauarbeiten nicht betroffen. Mitte Juli 2026 soll alles fertig sein.
Avus, die erste Rennstraße Europas
Die „Automobil-Verkehrs- und Übungsstraße“, kurz Avus, war die erste Straße in Europa, auf der ausschließlich Autos fahren durften. Nach dem Baubeginn im Jahr 1913 verzögerten Erster Weltkrieg und Nachkriegszeit zunächst die Fertigstellung. Im Jahr 1921 konnte endlich das erste Autorennen auf der Berliner Avus stattfinden. Am 24. September wurde die Strecke zwischen dem heutigen Messegelände im Norden und dem Nikolassee im Süden eingeweiht.
Ungefähr ein Jahr später traten am 10. Juni 1922 zum ersten Mal Motorradfahrer zu einem Rennen an. Die 8,3 Kilometer lange Straße ist fast auf der ganzen Strecke schnurgerade, lediglich an den Enden befanden sich früher zwei Wendeschleifen. Eine vollständige Runde war zu Zeiten der Eröffnung ungefähr 19 Kilometer lang. Gegen eine Maut in Höhe von 10 Mark konnten Autofahrer die Avus auch privat nutzen, wenn gerade kein Rennen stattfand. ■