Geschäftsbericht enthüllt

So viele Millionen Miese fährt die BVG ein

So schlecht stand das Unternehmen noch nie da. Die BVG hat 2024 rund 56 Millionen Euro Verlust gemacht. Und die Prognose für 2025 ist noch schlimmer!

Author - Veronika Hohenstein
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Henrik Falk, Vorstandsvorsitzender der BVG, am Bahnsteig der U-Bahnstation Jannowitzbrücke. Mit großer Sorge blicken er und die BVG in die Zukunft
Henrik Falk, Vorstandsvorsitzender der BVG, am Bahnsteig der U-Bahnstation Jannowitzbrücke. Mit großer Sorge blicken er und die BVG in die ZukunftIMAGO / Jens Schicke

Zu wenig Personal, marode Busse und Bahnen, immer dünnere Fahrpläne: Bei der BVG stapeln sich die Probleme. 56 Millionen Euro machte das Unternehmen im vergangenen Jahr Verlust! Das legen jetzt die neuen Geschäftszahlen für 2024 offen. Es hakt an allen Ecken und Enden. Besonders bitter: Auch für 2025 ist keine Besserung in Sicht! Steht Berlin bald still?

Was den Berliner Verkehrsbetrieben besonders zu schaffen macht, ist das dicke Minus! In dem Bericht ist von 56 Millionen Euro Verlust für 2024 die Rede. Das Verkehrsunternehmen spricht darin von einem „schwierigen Jahr 2024“. Jahrelang war die BVG gewachsen, doch jetzt sei man „an Grenzen gestoßen, die es nun zu managen“ gibt. Gerade bei der Technik und der alten U-Bahn-Flotte seinen große Probleme sichtbar geworden.

BVG sieht „erhebliches Ergebnisrisiko“ – dreistelliger Millionen-Verlust für 2025 möglich

Mir Sorge blickt das Unternehmen auch auf das aktuelle Jahr. Für 2025 rechnet die BVG mit einem Minus im dreistelligen Millionenbereich. Im Geschäftsbericht heißt es dazu weiter: Es bestehe ein „erhebliches Ergebnisrisiko“, dass das Minus 2025 rund 113 Millionen Euro betragen könnte.

Zur Bilanz 2024 gehöre aber auch ein „ehrlicher Blick auf die betrieblichen Kennzahlen“, so das Verkehrsunternehmen. Nach Jahren des starken Wachstums sei man „an Grenzen gestoßen, die es nun zu managen“ gelte. Große Herausforderungen zeigten sich insbesondere bei der Technik der vergleichsweise alten U-Bahn-Flotte.

Werden jetzt die Ticketpreise teurer? Das Land Berlin hilft aus. Gemeinsam mit der BVG wird an der Vereinbarung gearbeitet: Die Einnahmen aus Fahrkarten werden auf einem festen Niveau gesichert. Falls die BVG durch diese Regelung Geld verliert, soll dieser Verlust vom Land  ausgeglichen werden.

Immer mehr Fahrgäste nutzen die BVG. Dabei hei0t es für viele gerade: Bus statt Tram! So, wie hier, an der Schönhauser Allee in Prenzlauer-Berg
Immer mehr Fahrgäste nutzen die BVG. Dabei hei0t es für viele gerade: Bus statt Tram! So, wie hier, an der Schönhauser Allee in Prenzlauer-BergIMAGO / mix1

Unpünktliche und unzuverlässig! 2024 fiel jede 17. U-Bahn aus

Wer im vergangenen Jahr mit der BVG fahren unterwegs war, musste außerdem ordentlich Geduld mitbringen. Denn: Jede 17. U-Bahn fiel aus. Auch der Anteil der durchgeführten Fahrten sank im vergangenen Jahr auf 94 Prozent. 2023 lag dieser Wert noch bei 97,5 Prozent.

Nur bei einem Wert können die Öffis aufatmen! 2024 fuhren immer mehr Berliner mit den Öffis. Mit 1,109 Milliarden Fahrgastfahrten verzeichnete die BVG gegenüber dem Vorjahr einen Zuwachs von rund vier Prozent.