Neubau der Ringbahnbrücke

Schönhauser Allee-Chaos: SO soll der jahrelange M1-Ersatzverkehr laufen

Von 2025 bis 2031 wird an der Schönhauser-Allee-Brücke gebaut. Sie soll durch einen Neubau ersetzt werden. Tram-Fahrgäste müssen jahrelang umsteigen.

Author - Stefanie Hildebrandt
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Für die Dauer der Bauarbeiten biegt die Tram M1 in die Bornholmer Straße ab. Fahrgäste müssen den SEV ab Vinetastraße oder die U2 nutzen. 
Für die Dauer der Bauarbeiten biegt die Tram M1 in die Bornholmer Straße ab. Fahrgäste müssen den SEV ab Vinetastraße oder die U2 nutzen. IMAGO/Jürgen Ritter

In einer Antwort auf eine Anfrage der Pankower Grünen-Politikerin Oda Hassepaß, gibt die Verkehrsverwaltung Antworten auf drängende Fragen: So soll der Ersatzverkehr der Tramlinie M1  während der Bauarbeiten an der Schönhauser Allee-Brücke geregelt werden.

Wichtigste Aussage in der Antwort des Senats: Es wird keinen Weiterbetrieb der M1 über die Brücke geben. Die BVG hat diesen Plan, den auch die Grünen im Bezirk verfolgt hatten, endgültig abgelehnt.

Auch die Pankower BVV hatte sich für eine alternative Streckenführung der M1 während der jahrelangen Bauzeit ausgesprochen. So hätte die M1 etwa über die Wisbyer Straße und dann über die Pappelallee oder Danziger Straße um die Brückenbaustelle herum geführt werden können.

Diese Vorschläge werden nun nicht weiter verfolgt. Stattdessen wird die Tram der Linie M1 von Mitte kommend bis zur Baustelle and er Schönhauser Allee fahren. „Die Haltestelle und das Kehrgleis liegen direkt nördlich der Kreuzung Schönhauser Allee/Gleimstraße.“

Schienenersatzverkehr ab Bahnhof Vinetastraße

Auf der anderen Seite der Baustelle, von Pankow kommend, soll es Schienenersatzverkehr mit Bussen vom U-Bahnhof Vinetastraße geben.

Die M1 biegt dann für die Dauer der Bauarbeiten in die Bornholmer Straße ab, Fahrgäste sollen in den Bus steigen, der über die Schönfließer und Schivelbeiner Straße bis vor zu Schönhauser Allee fährt.

„Der Schienenersatzverkehr verläuft ringförmig vom U-Bahnhof Vinetastraße kommend über Berliner Straße / Bornholmer Straße / Schönfließer Straße / Schivelbeiner Straße / Schönhauser Allee mit Halt an der Kreuzung Schönhauser Allee / Bornholmer Straße und in der Schivelbeiner Straße.“ heißt es in der Senatsantwort.

Fahrgäste können außerdem die parallel verlaufende U 2 nutzen. Und ab dem U-Bahnhof Eberswalder Straße wieder in die M1 wechseln.

Verkehr nur auf jeweils einer Brückenseite

Während der Bauarbeiten an der Brücke über die Ringbahn wird der Verkehr jeweils nur auf einer Brückenseite fließen. Auch Fußgänger und Radfahrer müssen sich jeweils die eine Seite mit den Autos teilen. Für Radfahrer wird auf den jetzigen Gleisen der Straßenbahn am Viadukt ein provisorischer Radweg eingerichtet.

Oda Hassepass kritisiert, dass Alternativen, die M1 weiter fahren  zu lassen, zugunsten eines fließenden Autoverkehrs nicht weiter verfolgt werden.

Mega-Bauprojekt Schönhauser-Allee-Brücke. Von 2025 bis 2031 wird hier eine neue Brücke gebaut. 
Mega-Bauprojekt Schönhauser-Allee-Brücke. Von 2025 bis 2031 wird hier eine neue Brücke gebaut. Markus Wächter

„Die Varianten mit Umleitungen der M1 als komfortabelste Lösungen für die Fahrgäste werden gar nicht erst weiter verfolgt, um den Kfz-Verkehr nicht zu beschränken“, erklärt sie gegenüber dem Tagesspiegel. Die Vorzugsvariante sei „allenfalls eine Notlösung, die den Kfz-Verkehr weiter rollen lässt“. Sie bringe den Fahrgästen der Tram unnötige Einschränkungen, obwohl die meisten Berliner „nicht mit dem Auto unterwegs sind und auf den öffentlichen Nahverkehr angewiesen sind“.

Aktuell passieren täglich 19.000 PKW die Schönhauser Allee. Auf dem betroffenen Abschnitt der M1 zwischen Vinetastraße und Eberswalder Straße sind laut BVG etwa 26 000 Menschen unterwegs. 

Vollere Züge auf der U2?

Auch für die U2 erwartet die BVG im Zuge der Bauarbeiten keine vollen Züge: „Die U2 hat heute zwischen Schönhauser Allee und Eberswalder Straße eine durchschnittliche Auslastung von knapp unter 30 %. Von der M1 werden voraussichtlich max. 300 Fahrgäste in der Spitzenstunde zusätzlich die U2 als Fahralternative nutzen.

Durch die deutlich dichteren Takte und vergleichsweise höheren Kapazitäten der U-Bahn wird mit den zusätzlichen Fahrgästen eine Auslastungssteigerung von maximal 2 bis 3 % im Abschnitt Schönhauser Allee-Eberswalder Straße erwartet. Auch im folgenden Streckenverlauf Eberswalder Straße-Alexanderplatz sind werden damit zukünftig höchstens Auslastungen 36 bis 37 % erwartet.“ ■