Etliche Hunde, Katzen und andere Tiere warten im Tierheim Berlin sehnsüchtig auf ein neues Zuhause. Dort gelandet sind sie aus ganz unterschiedlichen Gründen. Manchmal sterben Besitzer, werden krank, können sich die Pflege ihrer Schützlinge nicht mehr leisten. Manchmal werden Hunde ausgesetzt oder laufen weg. Doch die Geschichte von Rusty ist etwas ganz besonderes. Der Rüde mit den traurigen Augen war mal ein echter Held, arbeitete als Polizeihund. Doch als er ausgemustert wurde, nahm sein Hundeleben eine schreckliche Wendung.
Rusty aus dem Tierheim Berlin: Er war mal Polizeihund – und wurde ausgemustert!
Rusty sitzt auf einer Wiese, die milchigen Augen gucken traurig in Richtung Kamera. Es ist ein Bild, das das Herz jedes Tierfreund zum Schmelzen bringt. Ein Bild, hinter dem eine richtig traurige Geschichte steckt: Der Hund sitzt seit Oktober 2020 im Tierheim Berlin, wird von den Tierpflegern in Falkenberg liebevoll versorgt. Und doch wünscht er sich noch einmal ein neues Zuhause. Das letzte in seinem Hundeleben. Gesucht werden Herrchen oder Frauchen, die dem Malinois-Rüden einen schönen Lebensabend bereiten können. Denn den hat sich der tierische Held verdient!
Rusty war früher Polizeihund in Bayern, „stark und voller Tatendrang“, heißt es in seinem Steckbrief auf der Website des Tierheim Berlin. „Ich habe meinen Job ernst genommen, vielleicht manchmal ein bisschen zu ernst – eines Tages habe ich im Dienst gebissen und wurde daraufhin ausgemustert“, schreiben die Tierpfleger in seinem Namen. Rusty wurde nach Brandenburg verkauft, geriet aber leider an einen Hundehalter, der eigentlich ein Haltungsverbot hatte. Die Folge: Die Behörden stellten den Rüden aus Tierschutzgründen sicher. „So bin ich schließlich im Tierheim gelandet.“

Rusty landete bei den Tierschützern in Falkenberg, wartet hier nun seit 2020 auf ein neues Zuhause. Das Problem: Ihm bleibt nicht mehr viel Zeit „Inzwischen bin ich schon 13 Jahre alt und meine Zeit läuft davon. Ich sehne mich danach, meinen Lebensabend bei lieben Menschen verbringen zu können, die noch ein Gnadenplätzchen für mich haben“, heißt es in seinem Steckbrief. Denn das Leben hat auch Spuren bei dem Hund hinterlassen: Rusty ist fast blind – und sein Gehör lässt auch langsam nach. „Als alter Hund brauche ich ein ruhiges Zuhause, wo ich eng mit meinem Menschen zusammenleben kann.“

Polizeihund Rusty: Früher jagte er Verbrecher, heute liebt er Spaziergänge
Laut Tierheim Berlin mag Rusty lange Spaziergänge – und führt gern ein recht entspanntes Leben. Er ist sensibel, lernt sehr schnell, ist sehr verschmust und genießt jede Zuwendung seiner Menschen. Allerdings mag er es gar nicht, eingeengt zu werden. „Ich brauche etwas Zeit, um Vertrauen zu fassen, bin aber durchaus schnell offen fremden Menschen gegenüber“, heißt es im Steckbrief weiter. Mit anderen Hunden möchte er aber keinen Kontakt, auch wenn er in der Hundegruppe bereits brav mitgeht, heißt es. „Ich wünsche mir Menschen, die mir noch einen schönen Lebensabend bereiten!“ Ob sich solche Menschen in Berlin finden?
Wer sich dafür interessiert, Rusty ein neues Zuhause zu geben, kann sich an die Tierpfleger im Tierheim Berlin wenden, heißt es auf der Website des Tierheims. Unter Angabe der Telefonnummer können Interessenten eine Mail an tiervermittlung@tierschutz-berlin.de senden – oder ein Formular ausfüllen, das auf der Website des Tierheim Berlin zur Verfügung steht.