Schmutzig erlangtes Geld sauber in Wohnungen und Grundstücke angelegt? Um fünf beschlagnahmte Immobilien, die dem Remmo-Clan zugerechnet werden, geht es nun vor Gericht.
Karim R. (40) und Abdulrahim M. (72) von dem Verfahren betroffen. Einer ist in Berlin aufgewachsen und kaufte drei Wohnungen, der andere lebt im Libanon und soll „treuhänderisch“ zwei Grundstücke für Karim R. erworben haben.
Das Geld soll aus Immobilien-Vermögen der Familie im Libanon stammen
Ihre Anwälte erscheinen ohne Mandanten. Zwei Antragsschriften der Staatsanwaltschaft liegen in dem sogenannten selbstständigen Einziehungsverfahren vor. Die fünf Objekte, erworben zwischen 2013 und 2019, sollen aus Sicht der Ermittler endgültig in Staatseigentum übergehen.
Fünf der 77 Immobilien, die im Juli 2018 von der Staatsanwaltschaft vorläufig konfisziert wurden. Es war ein Paukenschlag im Kampf gegen die Clan-Kriminalität. Die Ermittler sind überzeugt, dass die Häuser, Wohnungen und Grundstücke mit Geld aus Straftaten gekauft wurden.
Ein Anwalt von Karim R. empört. Der Mann habe kein illegales Geld transferiert. Geerbt habe er: „Gelder aus der Eltern- und Großelterngenration kamen zum Einsatz.“ Es sei „altes Geld“ und stamme aus Immobilien-Vermögen der Familie im Libanon.
Einige Mitglieder der deutsch-arabischen Großfamilie sorgten für Aufsehen: Diebstähle aus Schließfächern einer Bank in Mariendorf 2014, Goldmünzen-Klau aus dem Bode-Museum in Berlin 2017, Sachsen-Geschmeide aus dem Grünen Gewölbe in Dresden 2019 eingesackt.
Der Anwalt: „Er hat sich seine Herkunft nicht ausgesucht.“
Karim R. aber habe mit Straftaten von Verwandten nichts zu tun, so der Anwalt. Und: „Er hat sich seine Herkunft nicht ausgesucht.“ Er sei Geschäftsführer einer eigenen GmbH im Bereich Immobilien, zahle Steuern. Der Staatsanwaltschaft warf der Anwalt vor: „Das Verfahren ist politisch motiviert.“
Im Fall eines Neffen von Karim R. hatten andere Richter des Landgerichts Ende Dezember eine Einziehung mehrerer Immobilien abgelehnt. Es sei nicht nachgewiesen, dass sie mit Geld aus Straftaten finanziert wurden. Die Staatsanwaltschaft hat Rechtsmittel eingelegt. Fortsetzung im aktuellen Fall: Montag. ■