Was für ein Wahnsinn mitten in der Nacht! Gegen 1 Uhr in der Nacht zu Donnerstag wurde die Berliner Polizei und Feuerwehr in den Kirchhainer Damm in Lichtenrade alarmiert. Passanten meldeten, dass Wasser unkontrolliert vom Straßenrand auf die Straße schoss. Ein echtes Drama bahnte sich an.
Beim Eintreffen der Einsatzkräfte bestätigte sich die Meldung: Tausende Liter Frischwasser ergossen sich unaufhaltsam auf die Straße. Sofort wurde der Entstörungsdienst der Berliner Wasserbetriebe alarmiert. Der Grund? Eine geplatzte Frischwasserleitung. Ein Baum drohte unterspült zu werden. Eigentlich war hier schnelles Handeln gefragt!
Kirchhainer Damm nach Rohrbruch geflutet
Die Feuerwehrleute machten sich kurzerhand selbst auf die Suche nach einem sogenannten Schieber, um die Wasserzufuhr zu unterbrechen. Diese speziellen Absperrschieber sind durch blaue Schilder an Masten, Zäunen oder Gebäuden gekennzeichnet. Auf gut Glück drehten die Feuerwehrleute zwei Schieber zu – doch das Wasser hörte nicht auf, die Straße und den Grünstreifen zu fluten.
Als der Entstörungsdienst endlich eintraf, konnte der zuständige Absperrschieber lokalisiert werden. Doch dann der Schock: Ein legal geparktes Fahrzeug blockierte den Zugang! Der Schieber befand sich in einer ganz normalen Parkbucht vor einem Einfamilienhaus. Die Polizei fand den Halter des Fahrzeugs schnell, doch dieser öffnete mitten in der Nacht, mittlerweile gegen 2 Uhr, nicht die Haustür.

Den Beamten blieb nur eine Option: Ein Abschleppunternehmen musste her. Über die Leitstelle wurde der Abschlepper zur Einsatzstelle gerufen. Das Auto musste zur „Gefahrenabwehr“ umgesetzt werden. Immerhin fehlten nur 20 Zentimeter, um an das Ventil zu kommen. Weitere 45 Minuten vergingen, bis der Abschlepper eintraf.
Behördenfehler bei Planung im Kirchhainer Damm
Während dieser ganzen Zeit strömten weiterhin Tausende Liter Frischwasser auf den Kirchhainer Damm. Erst kurz vor 3 Uhr war es endlich so weit: Das Auto wurde an den Kran genommen und nach hinten versetzt. Die Mitarbeiter der Wasserbetriebe konnten den Schieber zudrehen und das Wasser abstellen.
Wer bei der Planung der Wasserleitungen und der gleichzeitigen Nutzung als Parkplatz im so bürokratischen und genauen Land Berlin geschlafen hat, wird nun zu klären sein. Für den Halter des Fahrzeugs kommen nach ersten Erkenntnissen keine Kosten zu – diese trägt das Land Berlin. ■