Was für ein Albtraum! Eine Klassenfahrt in die idyllische Toskana endet mit dem Tod eines 16-jährigen Schülers aus Bremen. Die Ursache? Noch unklar. Doch die Familie erhebt schwere Vorwürfe gegen die Lehrerin. Was ist passiert?
Im Juni startete eine Schulklasse aus Bremen ihre Abschlussfahrt nach Italien. Doch statt Spaß und Abenteuer erlebten die Schülerinnen und Schüler den Schock ihres Lebens: Ein 16-jähriger Klassenkamerad verstarb auf dem Campingplatz, auf dem die Gruppe untergebracht war. Der Obduktionsbericht aus Italien steht laut Weser Kurier noch aus, die Ursache bleibt bisher im Dunkeln.
Schüler klagte auf Klassenfahrt über Schmerzen
Unter den Schock, den die Familie des Verstorbenen verarbeiten muss, mischt sich nun aber Fassungslosigkeit und Wut. Sie erhebt schwere Vorwürfe gegen die Lehrerin. Hat das Schulpersonal seine Aufsichtspflicht verletzt? „Der Vorfall wird derzeit untersucht“, bestätigt ein Sprecher des Bremer Bildungsressorts.
Der Jugendliche, Schüler einer Förderklasse, klagte bereits vor der Reise über Halsschmerzen. Trotzdem trat er die Fahrt an – er wollte unbedingt dabei sein. Während der 23-stündigen Anreise stand er in engem Kontakt mit seiner Familie. Doch nach der Ankunft in der Toskana verbesserte sich sein Zustand nicht.

Am dritten Tag, während eines Ausflugs nach Pisa, verschlechterte sich der Gesundheitszustand des Jungen drastisch. Die Lehrerin brach den Ausflug ab und informierte die Familie, die umgehend ärztliche Hilfe oder zumindest den Gang in eine Apotheke forderte. Doch der Junge wurde stattdessen zurück in den Bungalow geschickt, in dem er während der Reise mit drei Mitschülern und einer Lehrerin untergebracht war – doch er blieb wohl ohne Aufsicht.
Am Abend führte der Junge einen Videochat mit seiner Schwester. „Seine Augen waren fast zu, total geschwollen“, erzählt sie dem Weser Kurier. Gegen 20 Uhr schickte er seinem Vater noch Fotos – die letzte Nachricht. Am nächsten Morgen der Schock: Eine Lehrerin informierte die Familie, dass der 16-Jährige in der Nacht verstorben war.
Familie will gegen Schule nach Tod ihres Sohnes auf Klassenfahrt klagen
Die Familie denkt nun wohl darüber nach, rechtliche Schritte gegen die Schule wegen der verletzten Aufsichtspflicht einzuleiten. Die Schule des verstorbenen Jungen wehrt sich gegen den Vorwurf, die Familie nicht ausreichend unterstützt zu haben. Es habe einen regelmäßigen Austausch gegeben, in dem besprochen wurde, welche Hilfe die Familie in dieser Zeit benötige, wie der Schulsprecher erklärt.
Die Kosten für die Überführung des Leichnams wurden vom Bremer Senat übernommen. Die Familie steht nun in Kontakt mit italienischen Behörden, um persönliche Gegenstände und den Obduktionsbericht nach Deutschland zu bringen. Mitte Juni habe bereits die Bestattung auf dem Mahndorfer Friedhof in Bremen stattgefunden. Eine Trauerfeier der Schule für den verstorbenen Schüler soll bald stattfinden. ■