Am Mittwoch wird die neue Dresdner Bahn in Berlin offiziell vorgestellt. Ab Sonntag rollen die ersten regulären Züge über die neue Strecke Richtung Flughafen BER. Sechs Jahre lang wurde gebaut. Jetzt ist der Wiederaufbau der 16 Kilometer langen Verbindung zwischen Südkreuz und Blankenfelde abgeschlossen – und für viele Berliner beginnt damit ein komplett neuer Weg zum Hauptstadtflughafen.
Die Bahn verspricht schnellere Verbindungen, kürzere Wartezeiten und weniger Chaos im Knotenpunkt. Doch klar ist auch: Von der neuen Super-Strecke profitieren nicht alle gleichermaßen. Der Berliner KURIER zeigt Ihnen, wie lange Sie künftig von welchem Ort zum Flughafen brauchen.
Für die Innenstadt wird’s richtig schnell
Für Reisende aus dem Berliner Zentrum ist die Neuerung ein echter Befreiungsschlag. Vom Hauptbahnhof zum BER dauert es ab sofort nur noch rund 23 Minuten – das ist fast halb so lange wie bisher. Vom Potsdamer Platz sind es sogar nur 19 Minuten. Wer dagegen am Alexanderplatz einsteigt, muss künftig umsteigen und braucht etwas länger. Die direkte Regionalbahn RE8 fällt dort weg, nur die S-Bahn bleibt wie sie ist.
Am Ostkreuz bleiben die Fahrzeiten stabil, allerdings ändern sich die Linien: RB24 und RB32 fahren jetzt zum Flughafen. Dafür taucht die S85 als neue Direktverbindung auf, aber mit 36 Minuten ist sie deutlich langsamer.

Grund zur Freude gibt es in Lichtenberg: Erstmals gibt es von dort eine direkte, schnelle BER-Verbindung – in nur 20 Minuten, und das gleich zweimal pro Stunde. Der Ostbahnhof hat dagegen das Nachsehen. Statt früher rund 22 Minuten sind künftig 35 bis 40 Minuten einzukalkulieren, je nach Umstieg.
Auch im Norden verschiebt sich einiges. Berlin-Gesundbrunnen verliert den direkten FEX-Anschluss. Wer von dort zum Flughafen will, muss künftig am Potsdamer Platz umsteigen, die Fahrtzeit verlängert sich aber kaum.
Für Pankow bleibt alles beim Alten – im Süden wird’s schneller
In Pankow ändert sich fast gar nichts. Sie müssen immer noch umsteigen und brauchen weiterhin rund 40 Minuten bis zum BER. Am Wochenende fährt die S85 allerdings durch – dann geht’s ausnahmsweise direkt.
In Neukölln, Tempelhof und Schöneberg fällt der bisherige Direktzug S45 weg. Wer bislang ohne Umstieg durchgerollt ist, muss sich nun umgewöhnen. Doch es gibt auch gute Nachrichten: Trotz Umsteigen am Südkreuz geht’s schneller. Von Neukölln ist man in etwa 25 Minuten am BER, von Tempelhof in gut 20. Und Schöneberg erlebt sogar einen kleinen Zeitsprung – die frühere 40-Minuten-Tour halbiert sich fast.
Spandau trifft es am härtesten
Ganz bitter sind die Neuigkeiten für Spandau. Die direkte Regionalbahn verschwindet komplett. Wer die S9 nimmt, braucht weiterhin rund 80 Minuten. Schneller geht’s nur mit Umstieg am Hauptbahnhof oder Südkreuz – dann kommt man immerhin in 45 bis 55 Minuten an.
Vom Zoo aus geht’s mit der U2 zum Potsdamer Platz und dann weiter mit dem FEX, insgesamt dauert das etwas über eine halbe Stunde.





