Nach dem Bauernprotest vom Montag droht Berlin die nächste Verkehrsblockade: Am Donnerstag wollen nun Lkw-Fahrer die Hauptstadt lahmlegen. Der Bundesverband Logistik und Verkehr pro (BLV pro) hat aus diesem Grund zu einer Sternfahrt eingeladen, wie der Verband mitteilte.
Die Fahrer sollen dazu aus dem ganzen Bundesgebiet anreisen. Der Aufruf richtet sich vor allem an Vertreter des Güterkraftverkehrs. Am Freitag sei dann eine Kundgebung in Berlin geplant. Sie soll erneut vor dem Brandenburger Tor stattfinden.
Lkw-Fahrer wollen Berlin mit Sternfahrt blockieren
Mit der Sternfahrt ab Donnerstag und der Kundgebung ab Freitag wollen die Lkw-Fahrer und Fuhrunternehmer fordern, dass die Bundesregierung die Mauterhöhung für den Güterverkehr und die CO2-Abgaben zurücknimmt. Auch soll die Infrastruktur für die Fahrer verbessert werden.
Die Proteste kommen nachdem die Bauern am Montag eine große Kundgebung auf der Straße des 17. Juni abhielten. Bereits in der Nacht zuvor fuhren viele von ihnen mit lautem Hupen und Beschallung durch Berlin und blockierten am Morgen zum Teil den Verkehr in und um die Hauptstadt.
Sternfahrt schließt an Bauernproteste an
Die Kundgebung war der Höhepunkt einer Aktionswoche, mit der Bauern in den vergangenen Tagen bundesweit gegen die schon abgeschwächten Pläne der Ampel-Koalition mobil gemacht haben. Für Einsparungen im Haushalt 2024 soll die seit mehr als 70 Jahren bestehende Agrardiesel-Begünstigung wegfallen.
Bei der Protestkundgebung am Brandenburger Tor verlangte Bauernpräsident Joachim Rukwied am Montag: „Ziehen Sie die Steuererhöhungsvorschläge zurück, dann ziehen wir uns zurück.“ Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) rechtfertigte in einer von Buhrufen und Pfiffen begleiteten Rede die Einsparpläne, zeigte sich aber offen für Erleichterungen an anderen Stellen. Am Rande der Kundgebung trafen die Vorsitzenden der drei Ampel-Fraktionen zu einem Gespräch mit den Bauernverbänden zusammen.
Zur Kundgebung kamen nach ersten Polizeiangaben 8500 Menschen und rund 6000 Fahrzeuge. Der Bauernverband nannte keine genaue Teilnehmerzahl, ging aber von rund 30 000 Demonstranten aus.