Ob in der Altstadt oder am S-Bahnhof: Wer in diesem Jahr in Köpenick unterwegs war, versank gnadenlos im Baustellen-Chaos auf den Straßen des Berliner Bezirkes. Besserungen sind auch im kommenden Jahr nicht in Sicht. Und die Baustellen machen nicht nur den Autofahrern das Leben schwer. Betroffen sind auch die vielen Berliner, die mit den Bussen der BVG unterwegs sind. Sie trifft das Baustellen-Chaos in Köpenick besonders hart. Das beweist jetzt ein Bericht der Senatsverkehrsverwaltung.
Die Köpenicker werden seit Monaten von immer mehr Baustellen gepiesackt, die den Verkehr vor allem im Berufsverkehr komplett zum Erliegen bringen. Für viele haben sich gefühlt die Fahrzeiten verdoppelt. Doch wie die Lage nun genau aussieht, vor allem für die Fahrzeuge der BVG – dies wollten nun die Linkspartei-Abgeordneten Katalin Gennburg, Kristian Ronneburg und Carsten Schatz vom Senat wissen und stellten entsprechende Anfragen.
Dabei haben die Politiker vor allem die Lage an der Baustellen rings um den S-Bahnhof Köpenick im Visier. So wollten sie wissen, welche Auswirkungen „die baustellenbedingten Umfahrungsoptionen“ etwa auf der Friedrichshagener Straße „auf die Stabilität des BVG-Busfahrplans“ haben.

In der Senatsantwort ist dazu die Stellungnahme der Berliner Verkehrsbetriebe zu lesen: Im November 2024 verzeichnete die BVG insgesamt 202 Ausfälle auf den in Köpenick verkehrenden Buslinien X69, 162, 164, 165, 169, 269.
„Ob diese Ausfälle aber auf die in der Fragestellung beschriebene Situation in Köpenick zurückführen oder durch anderen Baumaßnahmen im Linienverlauf bedingt sind (z.B. Neubau A 100 Treptower Park auf der Linie 165 oder Havarie Wegedornbrücke auf der Linie 164), lässt sich nicht eindeutig nachvollziehen“, heißt es in der BVG-Mitteilung.
Baustellenchaos Köpenick: Erhebliche Auswirkungen für die BVG in der Altstadt
Die Bauarbeiten in der Köpenicker Altstadt haben jedenfalls eindeutige Auswirkungen auf die Fahrgäste der BVG – vor allem für Bewohner aus dem Ortsteil Wendenschloss, die mit den Öffis unterwegs sind. „Bis zur Fertigstellung des Baus eines zweiten Gleises für die Straßenbahn in Fahrtrichtung Lange Brücke kann auf der Müggelheimer Straße zwischen Wendenschloßstraße und Lange Brücke nur einspurig verkehrt werden“, zitiert der Senat die BVG .

Das bedeutet: Entlang der Müggelheimer Straße (Höhe Schloßplatz Köpenick) kommt es zum Stau in der Wendenschloßstraße. „Das hat erhebliche Auswirkungen auf die dort verkehrende Straßenbahnlinie 62.“ Was das in Zahlen bedeutet, verrät die BVG nicht.
Angeblich zeigten Bussonderspuren, die auf den Baustellen in Köpenick zeitweise eingerichtet wurden, eine „spürbare Zunahme der Zuverlässigkeit des Linienverkehrs“, etwa an der Baustelle am S-Bahnhof Köpenick, teilte die BVG mit.
Einen positiven Effekt erhoffen sich auch die Verkehrsbetriebe von den Bussonderfahrstreifen, die wegen der Baumaßnahmen in der Altstadt an der Müggelheimer Straße (von der Wendenschloßstraße bis zum Baufeld am Schlossplatz) eingerichtet wurden. Klappt aber nicht überall im Bezirk.
Laut BVG würden auf anderen umliegenden Straßen, auf denen sich der Verkehr aufgrund von Baustellen in Köpenick staut, keine Bussonderspuren möglich sein. So auf der Wendenschloßstraße, der Friedrichshagener Straße oder der Seelenbinder Straße, die wegen der Arbeiten nur noch eine Fahrspur pro Richtung haben. ■