Es ist ein Fall, der die Berliner Sicherheitsbehörden erschüttert: Ein Polizist des Landeskriminalamts (LKA) wird verdächtigt, sich an beschlagnahmtem Geld bereichert zu haben. Der 40-Jährige soll 68.000 Euro mitgehen lassen haben – eine Summe, die eigentlich in die Asservatenkammer gehört hätte. Doch wie konnte es dazu kommen?
Der Fall nahm seinen Anfang bereits im Juli 2020. Damals wurden im Zuge eines Verfahrens gegen einen Beschuldigten 28.200 Euro beschlagnahmt. Als der Fall im Mai 2024 eingestellt wurde, sollte das Geld an den einst Verdächtigen zurückgezahlt werden. Doch plötzlich war die Summe weg – spurlos verschwunden. Sofort wurden Ermittlungen eingeleitet, das LKA stand unter großem Druck.
Polizist ließ mehrfach Geld beim Berliner LKA mitgehen
So groß, dass der vermeintliche Täter es nicht mehr aushielt. Es war ein Polizist des LKA selbst, der schließlich das Unfassbare gestand. Am 4. Mai 2024 soll sich der 40-Jährige selbst angezeigt haben. Einen Tag später sollen seine Wohnung und sein Arbeitsplatz durchsucht worden sein. Die Kriminalpolizei stellte fest: Der Beamte hatte mehrfach Tüten mit beschlagnahmtem Geld nicht ordnungsgemäß abgegeben, sondern schlichtweg für sich behalten. Laut B.Z.-Informationen summiert sich der Schaden auf unglaubliche 68.000 Euro.

Der Polizist soll demnach in seinem Geständnis angegeben haben, spielsüchtig zu sein und erklärte, sich einer Therapie unterziehen zu wollen. Nnun wird geprüft, ob er sich wegen Untreue oder Unterschlagung verantworten muss.
Weiteres Geld bei Berliner Polizei verschwunden
Der 40-Jährige ist allerdings nicht der einzige, der bei der Berliner Polizei unter Verdacht steht. Bereits im März dieses Jahres hatte die B.Z. von einem weiteren Vorfall berichtet: Auch aus den Diensträumen der Polizeidirektion 5 in Kreuzberg war eine beachtliche Summe verschwunden – insgesamt 80.000 Euro! Die Kriminaltechnik wurde zu dem Vorfall gerufen und sicherte Spuren. Doch bisher gibt es keine klaren Antworten. Laut Florian Nath, dem Sprecher der Berliner Polizei, sei der Fall noch nicht vollständig geklärt. „Es wäre unfair, bereits zum jetzigen Zeitpunkt Kollegen zu verdächtigen. Wir stehen ganz am Anfang unserer Ermittlungen“, erklärte er.