Mitte

Lichtermeer am Brandenburger Tor: Hunderte wollen Brandmauer zur AfD!

Nach der umstrittenen Stadtbild-Aussage von Bundeskanzler Friedrich Merz gab es am Abend Proteste in Mitte.

Author - Florian Thalmann
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Mit einem Lichtermeer protestierten Hunderte Berliner am Abend für eine Brandmauer zur AfD, warfen Bundeskanzler Friedrich Merz mangelnde Abgrenzung vor.
Mit einem Lichtermeer protestierten Hunderte Berliner am Abend für eine Brandmauer zur AfD, warfen Bundeskanzler Friedrich Merz mangelnde Abgrenzung vor.fAnnette Riedl/dpa

Großdemo am Brandenburger Tor: Hunderte Menschen haben sich am Abend rund um Berlins Wahrzeichen getroffen, um für eine Brandmauer zur AfD zu protestieren, sich für Vielfalt und gegen Rassismus einzusetzen. Hintergrund war die umstrittene Stadtbild-Aussage von Friedrich Merz. Die Demonstranten warfen dem Bundeskanzler und CDU-Parteichef mangelnde Abgrenzung zur AfD vor.

Hunderte demonstrieren für die Brandmauer zur AfD

Mit Feuerzeugen und Handy-Taschenlampen bildeten die Teilnehmer ein Lichtermeer. Auf Plakaten war zu lesen „AfD-Verbot jetzt!“ oder „Friedrich Merz - ist das ein Scherz?“ Zu der kurzfristig angemeldeten Demonstration unter dem Motto „Brandmauer hoch! Wir sind das Stadtbild“ hatte ein Bündnis aufgerufen, zu dem unter anderem Eltern gegen Rechts und die Organisation Hand in Hand gehören, die sich gegen Rassismus und für eine offene und solidarische Gesellschaft engagieren.

Die Organisatoren gaben die Zahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit etwa 5.000 an. Die Polizei schätzte sie Zahl auf rund 800. Zu Zwischenfällen sei es bis zum Abend nicht gekommen, hieß es aus dem Lagezentrum der Berliner Polizei während der laufenden Kundgebung.

Stadtbild-Äußerung von Friedrich Merz sorgte für Wirbel

Hintergrund des Demo-Mottos war eine Äußerung von Merz am Dienstag in Potsdam. Er war von einem Reporter auf das Erstarken der AfD angesprochen worden. Merz sagte daraufhin unter anderem, dass man Versäumnisse in der Migrationspolitik korrigiere. „Aber wir haben natürlich immer im Stadtbild noch dieses Problem, und deswegen ist der Bundesinnenminister ja auch dabei, jetzt in sehr großem Umfang auch Rückführungen zu ermöglichen und durchzuführen.“

Diese Äußerung hatte deutliche Kritik hervorgerufen. Merz bekam dafür aber auch Zustimmung nicht zuletzt aus den eigenen Reihen. Die Diskussion um die Abgrenzung zur AfD ist auch ein Thema bei der Klausurtagung der CDU-Führung, die am Sonntag begonnen hat. Zuletzt hatten sich frühere einflussreiche Unionspolitiker für eine neue Strategie im Umgang mit der AfD ausgesprochen. (dpa)