Es ist eine Geschichte, die fast nicht zu glauben ist. Die DDR druckte Geldscheine, die nie ausgegeben wurden. Und am Ende, als die Mauer gefallen war – wurde alles entsorgt und eingebunkert. Es geht um den legendären 200-Mark-Schein, der jetzt zum Star eines neuen Kinofilms wird.
In der Sommerkomödie „Zwei zu Eins“ von Drehbuchautorin und Regisseurin Natja Brunckhorst entdeckt eine Familie und Hausgemeinschaft im Jahr 1990 einen Bunker mit weggeschmissenem Ost-Geld – und sackt jede Menge davon ein. Sie wollen einen VEB kaufen, das Geld tauschen und sich jede Menge Annehmlichkeiten gönnen. Doch am Ende kommt es natürlich alles ganz anders.

Die Berlin-Premiere des sympathischen Abenteuers um Geld und deutsch-deutsche Gerechtigkeit fand am Mittwochabend im Delphi-Filmpalast an der Kantstraße in Berlin statt. Mit dabei waren auch Schauspieler des Ensembles, darunter Max Riemelt, Ronald Zehrfeld, Ursula Werner, Peter Kurth, Kathrin Wehlisch, Olli Dittrich und Tom Keune. Der Schlussapplaus war überaus freundlich. Aber der eigentliche Star des Films ist und bleibt natürlich der 200-Mark-Schein der DDR.
200-Mark-Schein war bis zum Mauerfall gültig
Den 200-Mark-Schein gab es wirklich. Die Banknote der DDR stammt aus dem Jahr 1985 und war bis zum Mauerfall gültig. Offiziell. Allerdings wurde sie nie ausgegeben und zur Zahlung genutzt. Angeblich befürchtete die Partei, dass die Mega-Scheine als Anzeichen einer Inflation aufgefasst werden könnten. Erst nach der Wende wurde allgemein bekannt, dass es den 200-Mark-Schein überhaupt gab. Auf der Vorderseite sieht man eine Familie mit zwei Kindern vor einem DDR-Neubau, auf der Rückseite Kinder mit ihrer Betreuerin vor einem Hort-Gebäude.
Warum ist dieses Kapitel der DDR gerade fürs Kino so interessant? „Zwei zu Eins“-Schauspielerin Ursula Werner sagte dem KURIER: „Im Nachhinein und im Draufblick sieht alles wieder ganz anders aus. Man gewinnt immer wieder neue Erkenntnisse, und das ist doch spannend im Leben.“
Ursula Werner kannte den 200-Mark-Schein nicht
Den legendären 200-Mark-Schein kannte die gelernte DDR-Schauspielerin zu Ostzeiten übrigens nur gerüchteweise: „Ich wusste, dass es ihn gab, gesehen habe ich ihn aber nie.“ Das erste Mal hat Ursula Werner den Schein bei den Dreharbeiten zu ihrem neuen Film in der Hand gehalten.

Von ihrem ersten Westgeld kaufte sich die Schauspielerin übrigens einen Videorekorder. „Für 99 D-Mark – vom Begrüßungsgeld für die armen Ossis.“