Die legendären Kindersendungen des DDR-Fernsehens sind einfach unvergessen. Kinder und Erwachsene liebten sie damals heiß und innig, und auch heute noch können wir uns der Faszination nicht entziehen. Die Klassiker werden regelmäßig in den Dritten Programmen der ARD gezeigt und zaubern uns allen ein nostalgisches Lächeln ins Gesicht. Ob Pittiplatsch, Meister Nadelöhr oder die „Flimmerkiste“, ob „Brummkreisel“ und „He Du!“– diese Kult-Sendungen sind und bleiben ein fester Bestandteil unserer Fernsehkultur.
Wer erinnert sich nicht an die zauberhaften Geschichten von Meister Nadelöhr, von Pittiplatsch, dem frechen Kobold oder vom braven Entlein Schnatterinchen. Sie sorgten für unvergessliche Unterhaltung im DDR-Fernsehen. Ebenso Professor Flimmrich und sein treuer Begleiter Karli Kurbel, sie entführten uns ab 1959 in die Welt der Filme, jeden Samstagnachmittag. Auch nach ihrer Umbenennung in „Flimmerkiste“ und später „Flimmerstunde“ blieb die Sendung bis zum Ende des DFF 1991 ein fester Bestandteil der Wochenendrituale.
Aber es gab ja so viel mehr Kinder- und Jugendsendungen im DDR-Fernsehen, die bis heute beliebt sind und regelmäßig in der ARD wiederholt werden. Hier ein Überblick über diese schwer beliebten DDR-Sendungen:
Der charmante Clown Ferdinand, kreiert von den Tschechen Jiří Vršťala und Jindřich Polák, brachte ab 1973 in dreizehn pantomimischen Folgen Lachen und Abenteuer in die Wohnzimmer der DDR. Mit seinem bunten Wohnwagen und dem Papagei Robert erlebte er die verrücktesten Abenteuer, sogar Reisen ins All!

Ein sportliches Highlight war „Mach mit, mach‘s nach, mach‘s besser“ mit dem legendären Gerhard „Adi“ Adolph. Seit 1964 begeisterte er einmal im Monat die Zuschauer mit sportlichen Wettkämpfen zwischen Schulklassen. Adi, stets im Trainingsanzug, förderte mit seiner Show den olympischen Gedanken und den Spaß am Leistungssport. Die Show lief bis zum Ende des DFF stolze 333 Mal!
Für die ganz Kleinen gab es „Hoppla“, ein Magazin für Kinder im Vorschulalter, das von 1976 bis 1990 lief. Mit Clown Hoppla, gespielt von Wolfgang Hosfeld, und der Sprecherin Marianne Klussmann wurden alltägliche Dinge auf unterhaltsame Weise vermittelt. Vergleichbar war das Ganze mit der Sendung mit der Maus.
GIX-GAX, moderiert von Uwe Karpa, war von 1980 bis 1985 eine aufregende Spielsendung für Kinder ab sechs Jahren, bei der zwei Kindergruppen in lustigen Spielrunden gegeneinander antraten. „Und das ist kein Flax, beim nächsten Mal gibt es wieder viel Gix-Gax“, hieß es am Ende der 30-minütigen Sendung.
Das „Spielhaus“ flimmerte ab 1980 jeden Samstag über die Bildschirme und erzählte in 30 Minuten die Abenteuer seiner acht kleinen Bewohner. Figuren wie der skeptische Schlapper und der explosive Knollo machten diese Puppenspielserie unvergesslich.
„He Du!“ richtete sich ab 1981 an die 10- bis 14-Jährigen. Mit Spielrunden, Musik und Lehrer-Wettbewerben, bei denen die Verlierer im Wasserbecken landeten, sorgte diese monatliche Live-Show für Spannung und Spaß. Ab 1984 moderierte Wolfgang Lippert die Sendung und brachte frischen Wind ins Programm.
„Brummkreisel“, ab 1982 jeden zweiten Samstag um 10 Uhr ausgestrahlt, brachte Joachim Kaps als „Achim“ und Hans-Joachim Leschnitz als „Kunibert“ ins Wohnzimmer. Mit Liedern, Geschichten und Trickfilmen wurde die Sendung zu einem Liebling der Kinder.
„Mobil“, seit 1983 für die „Thälmann-Pioniere“ konzipiert, bot donnerstags live ein abwechslungsreiches Programm. Ab 1986 gab es während der Sommerferien sogar tägliche 20-Minuten-Sendungen, die Abenteuer- und Trickfilme zeigten. Trotz Forderungen nach mehr Uniformen blieben die Kinder ihrer Westjeans treu.

„Ellentie“, moderiert von Ellen Tiedtke, war ab 1983 eines der bekanntesten Kindermagazine der 80er. Mit dem Motto „Spiel, Spaß und sonst noch was ...“ begeisterte die Show Kinder mit Gesprächen, kurzen Filmbeiträgen und Spielszenen.
In „1-2-3-Allerlei“ animierte seit 1976 das Hamstermädchen Pauline seien Freund Tom, einen Schnellzeichner, zu lustigen Zeichnungen. Die Sendung unterhielt die Kinder mit kleinen Filmen und witzigen Geschichten.
Der Höhepunkt frecher Reportagen und Interviews in der Wendezeit war „Elf99“. Ab September 1989 brachte diese Jugendsendung einen Mix aus Nachrichten, Sportberichten und Musikvideos. In einer Sendung war das Politbüromitglied Harry Tisch zu Gast. Man forderte ihn auf zurückzutreten. Krass: Tisch trat tatsächlich kurz darauf von seinen Ämtern zurück. Legendär war auch der Redaktions-Besuch in der Bonzen- und Politbürosiedlung Wandlitz am 23. November 1989.
Alle diese Sendungen waren das Herzstück des DDR-Fernsehens. Sie bleiben unvergessliche Teile unserer Kindheit. ■