Gegen den Hamas-Hass

Kundgebung in Berlin: Tausende erklären ihre Solidarität mit Israel

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sprach auf der Kundgebung von einem Tag, an dem das Grauen in das Leben der Menschen in Israel einbrach.

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Tausende kamen zur Kundgebung für Israel ans Brandenburger Tor in Berlin.
Tausende kamen zur Kundgebung für Israel ans Brandenburger Tor in Berlin.Markus Schreiber/AP

Die Solidarität mit Israel ist groß in Berlin, das zeigte auch die Anteilnahme vieler Menschen am Sonntag vor dem Brandenburger Tor. Am Ende wurde es emotional.

Tausende Menschen haben sich am Sonntag in Berlin zu einer Solidaritätskundgebung für Israel vor dem Brandenburger Tor versammelt. Mit Blick auf den Terrorangriff der Hamas sprach Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier dabei von einem Tag, an dem das Grauen in das Leben der Menschen in Israel einbrach. Noch nie seit dem Ende der Shoah seien so viele Jüdinnen und Juden ermordet worden.

„Den Terroristen, die die Geiseln als Schutzschild missbrauchen, rufe ich zu: Die ganze Welt schaut auf dieses Verbrechen! Beenden Sie die Barbarei! Lassen Sie die Unschuldigen frei“, appellierte der Bundespräsident. Der Terror der Hamas richte sich gegen Jüdinnen und Juden in Israel, aber er treffe auch Menschen im Gazastreifen.

An der Seite der Menschen in Israel

An die Angehörigen der bei dem Terrorangriff Verschleppten gerichtet sagte Steinmeier: „Wir leiden, wir beten, wir flehen mit Euch. Und wir wollen tun, was in unserer Macht steht, damit Ihre Angehörigen so schnell wie möglich freikommen.“

Ein breites Bündnis aus Initiativen, Parteien, Kirchen, Gewerkschaften, Arbeitgeberverbänden und dem Zentralrat der Juden hatte zu der Solidaritätskundgebung aufgerufen. Als Redner waren unter anderem der israelische Botschafter Ron Prosor, Angehörige der Geiseln sowie Vertreter von Parteien, Kirchen und Religionsgemeinschaften angekündigt.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier spricht zu den Demonstranten vor dem Brandenburger Tor in Berlin.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier spricht zu den Demonstranten vor dem Brandenburger Tor in Berlin.Markus Schreiber/AP

Die Kundgebung stand unter dem Motto „Gegen Terror und Antisemitismus – Solidarität mit Israel!“. In dem Aufruf dazu hieß es, „wir stellen uns an die Seite der Menschen in Israel und aller weiteren Opfer der Hamas und wollen ihnen unser Mitgefühl und unsere uneingeschränkte Solidarität ausdrücken“.

Israels Botschafter warnte vor Flächenbrand in Deutschland

Israels Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, warnte auf der Kundgebung vor einer Ausbreitung des Terrors der Hamas. Oft werde vor einem Flächenbrand durch den Nahostkonflikt gewarnt, sagte Prosor. Aber auch in Deutschland müsse ein Flächenbrand verhindert werden, „sonst kommt der Terror aus dem Gazastreifen auch in Deutschland an“, so Prosor angesichts der antisemitischen Ausschreitungen in Deutschland der vergangenen Tage.

„In diesen Tagen sind in Deutschland Synagogen zu Zielscheiben geworden.“ Davidsterne seien auf Häuser geschmiert worden, in denen Jüdinnen und Juden leben. „Das darf nicht geduldet werden – null Toleranz für jede Form von Antisemitismus“, rief Prosor unter dem Beifall von Demonstrierenden. Prosor kündigte an: „Wir müssen jetzt im Gazastreifen die gesamte Infrastruktur des Terrors beseitigen –und wenn wir das tun, möchte ich wirklich kein ‚Ja, aber‘ mehr hören.“ Prosor sagte: „Diesmal müssen wir bis zum Ende gehen.“

Emotional wurde es, als die Teilnehmer anfingen zu singen. Eine der von der Hamas entführten Geiseln hatte am Sonntag Geburtstag. Mit dem Gesang sollte daran erinnert werden.